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ifo-Präsident: Feiertag streichen für mehr Arbeitskraft

Nach Ansicht von ifo-Präsident Clemens Fuest sollte in Deutschland insgesamt mehr gearbeitet und dafür ein Feiertag gestrichen werden. Der Verzicht sei nötig, um neue Anstrengungen für Verteidigung und Infrastruktur zu ermöglichen, sagte Fuest am Freitag in München laut Mitteilung des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Ohne mehr verfügbare Arbeitskraft werde sich wegen dieser Ausgabenprogramme die Umsetzung von Investitionen verzögern. Zudem würden Arbeitskräfte aus anderen Bereichen abwandern und dort fehlen. Der Verzicht auf einen Feiertag würde die Wirtschaftsleistung laut Fuest um rund acht Milliarden Euro jährlich steigen lassen.

Durch die Kreditfinanzierung der öffentlichen Programme seien Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur zwar gesichert, doch es drohten Engpässe: „Mehr Geld allein baut noch keine Straßen und Brücken, man braucht auch zusätzliche Arbeitskräfte“, sagte Fuest. Er betonte, dass ein Feiertagsverzicht allein das Problem nicht löse, aber eben einen messbaren Effekt auf die Wirtschaftsleistung hätte. Andere Optionen wie mehr Ausbildung und private Investitionen seien ebenfalls wichtig, doch angesichts des Fachkräftemangels müssten alle Potenziale genutzt werden. (1558/09.05.2025)