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Historikerin: Bundesregierung sollte starker Freund Israels sein

Die israelische Historikerin Fania Oz-Salzberger setzt Hoffnungen in die neue Bundesregierung für ihr Land – und hat dabei vor allem die Zivilgesellschaft im Blick. Von der AfD möchte sie hingegen keine Unterstützung.

Von der künftigen Bundesregierung erhofft sich die israelische Historikerin Fania Oz-Salzberger einen “starken Freund” für Israel. “Wir brauchen die Art von Freundschaft, die dabei hilft, unsere Gesellschaft zu stabilisieren, weil die aktuelle Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu jenseits jeglicher Vernunft ist”, sagte die Tochter des 2018 gestorbenen Schriftstellers Amos Oz der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Bonn. Das Israel, das unterstützt werden müsse, sei die Zivilgesellschaft und nicht die in Teilen rechtsextreme Regierung.

Mit Blick auf die immer wieder kritisierte Nahost-Politik der bisherigen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte Oz-Salzberger: “Sie hätte sicher stärker Druck auf die israelische Regierung ausüben müssen.”

Den Aufstieg der AfD als zweitstärkste Kraft bei den Bundestagswahlen bezeichnete die Historikerin als ein “Beinahe-Äquivalent” zu dem Aufstieg der “extrem rechten Populisten in Israel, Ungarn und den USA”. Oz-Salzberger betonte: “Ich möchte keine Art der Unterstützung für Israel, wie sie die AfD oder US-Präsident Donald Trump geben würden. Das sind nicht die Freunde, die ich möchte.” Auch nicht, obwohl Trump zur Freilassung von Geiseln beigetragen habe, die nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren.