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Helfer: Kinder leiden nach Erdbeben an psychischen Problemen

Zehntausende Menschen starben, als vor einem Jahr schwere Erdstöße Teile der Türkei und Syriens erschütterten. Auch ein Jahr später stehen noch viele Menschen vor dem Nichts – darunter auch Kinder.

Beim Erdbeben am 6. Februar 2023 starben in Syrien und der Türkei fast 60.000 Menschen
Beim Erdbeben am 6. Februar 2023 starben in Syrien und der Türkei fast 60.000 MenschenImago / Pond5 Images

Ein Jahr nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien leiden nach Angaben von Save the Children noch zahlreiche Kinder an Ängsten und psychischen Problemen. Demnach lebt zudem jedes dritte Kind weiterhin in einer Notunterkunft, wie die Hilfsorganisation unter Berufung auf eigene Umfragen mitteilte.

Demnach berichteten in fünf von der Regierung kontrollierten Gebieten Syriens knapp 70 Prozent der Eltern, ihre Kinder seien traurig, rund 30 Prozent erzählten von Albträumen und Schlafstörungen. In vier türkischen Erdbebenregionen habe rund die Hälfte der befragten Haushalte von psychischen Problemen oder Verhaltensänderungen bei ihren Kindern, darunter Ängste (49 Prozent) oder aggressives Verhalten (21 Prozent), berichtet.

Erdbeben zerstörte das Leben vieler Kinder

“Viele Kinder und ihre Familien müssen weiterhin in Zelten und Containern ausharren”, berichtet Sasha Ekanayake, Länderdirektor von Save the Children in der Türkei. “Die Erdbeben haben nicht nur ihr Zuhause zerstört, sondern auch ihr gewohntes Leben.” Save the Children arbeite mit Behörden zusammen, um sich zum Beispiel um Lernräume und Schulmaterialien zu kümmern. “Aber der Bedarf ist riesig und die Gelder sind knapp.”

In Syrien erschwerten der Konflikt und die Wirtschaftskrise die Lage von Kindern und Familien zusätzlich, hieß es. Tausende Betroffene in den Erdbebengebieten lebten nach wie vor in behelfsmäßigen Zelten. Ihnen fehlten Nahrung, sauberes Wasser und warme Kleidung. Ein Großteil der Hilfe des UN-Welternährungsprogramms in der Region sei wegen fehlender Mittel eingestellt worden.

Knapp 18 Millionen Menschen leiden an den Folgen

Bei dem Erdbeben am 6. Februar 2023 waren in Syrien und der Türkei fast 60.000 Menschen gestorben, über 280.000 Gebäude stürzten ein oder wurden schwer beschädigt. Schätzungen zufolge sind knapp 18 Millionen Menschen von der Katastrophe und ihren Folgen betroffen.