München – Auf den starken Anstieg der Zahl der Opfer von Minen und Blindgängern hat der Verein Handicap International anlässlich des Internationalen Tags der Minenaufklärung in München hingewiesen. Laut dem aktuellen Landminen-Monitor wurden dadurch 2016 mehr als 8600 Menschen getötet oder verletzt. 2013 seien es mehr als 3400 gewesen.
Der Anstieg ist laut Mitteilung vor allem auf die vielen Opfer in den Konfliktgebieten Afghanistan, Syrien, Ukraine und Jemen zurückzuführen. Dort würden Wohngebiete oft massiv beschossen und bombardiert, wodurch viele Blindgänger zurückblieben. Mit mehr als 1500 seien 2016 auch so viele Kinder wie nie zuvor betroffen gewesen. Außerdem seien über 1800 Menschen (1180 allein in Afghanistan) Opfer von improvisierten Sprengsätzen geworden. Die explosiven Kriegsreste, die oft sehr lange nach einem Krieg verborgen in Feldern, Straßen oder Ruinen lägen, töteten und verletzten zu 90 Prozent Zivilisten, hieß es.
Expertenteams der Hilfsorganisation arbeiteten weltweit in betroffenen Ländern daran, die Bevölkerung über Risiken aufzuklären und Meter für Meter Wohngebiete, Wiesen und Wege zu entminen. „Explosive Kriegsreste verhindern nach dem Krieg die sichere Rückkehr der Bevölkerung in ihr Zuhause“, erklärte Eva Maria Fischer. Die Kampagnenleiterin nannte Südostasien. Dort, wo die Kriege schon lange vorbei seien, sei zu sehen, dass es oft Jahrzehnte dauern könne, bis alle explosiven Kriegsreste beseitigt seien. KNA
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