Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) dringt auf die sofortige Streichung der Studiengebühren für internationale Studenten. Anlass ist eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, die massive volkswirtschaftliche Vorteile durch Zuwanderung über Hochschulen belege, wie der BWIHK am Mittwoch in Stuttgart mitteilte.
Laut der Untersuchung generiert der Anfängerjahrgang 2022 aus dem Ausland im Laufe seines Lebens bundesweit einen Nettoüberschuss von 15,5 Milliarden Euro für die öffentlichen Kassen. Pro Person überstiegen die langfristigen Steuereinnahmen die Ausbildungskosten um das Achtfache. „Die vermeintlichen Mindereinnahmen für den Landeshaushalt können kein Argument für das Festhalten an diesen Gebühren sein“, sagte Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen.
Während andere Bundesländer wie Bayern mehr internationale Studenten gewinnen, sinkt deren Anteil im Südwesten. Dies bedrohe die Innovationskraft, warnt der BWIHK. „Im internationalen Wettbewerb um die besten Talente dürfen wir uns nicht selbst ausbremsen“, so Erbe. Die Gebühren in Höhe von 1.500 Euro pro Semester für Nicht-EU-Studenten gelten seit dem Wintersemester 2017/18. Der BWIHK vertritt nach eigenen Angaben als Dachverband die Interessen von über 650.000 Unternehmen in Baden-Württemberg. (0625/19.03.2025)