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Gute Nachricht: Bayerische Kurzohrmaus wiedergefunden

Hier kommt eine ganz besondere Maus: die Bayerische Kurzohrmaus. Sie gilt als eine der seltensten Säugetierarten der Erde: Mehr als 60 Jahre lang fehlte von ihr in Deutschland jede Spur. Nun ist sie wieder aufgetaucht.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt spricht von einem “Sensationsfund”: Wissenschaftler haben die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus) wiedergefunden. Das teilte die Behörde am Mittwoch in Augsburg mit. Die kleine Säugetierart galt demnach seit 1962 als verschollen – kurz nachdem sie bei Garmisch-Partenkirchen überhaupt zum ersten Mal entdeckt worden war. Nun habe man sie im Alpenraum bei Mittenwald in Oberbayern erneut gefunden. Die Bayerische Kurzohrmaus gelte als eine der seltensten Säugetierarten weltweit. Bis vor kurzem sei bloß noch ein einziges kleines Restvorkommen auf wenigen Hektar Ausdehnung in Tirol bekannt gewesen.

Seit 2011 stellte das Landesamt nach eigenen Angaben intensive Nachforschungen an, um die unterirdisch lebende Wühlmaus mit winzig kleinen Augen und sehr kurzen, im Fell verborgenen Ohrmuscheln auch in Bayern wieder aufzuspüren. “Die Wende bei der langjährigen Suche brachten schließlich Wildkameras, die für die Beobachtung von Kleintieren optimiert wurden”, hieß es. So habe man tausende Bilder von umherwandernden Nagern geschossen und potenzielle Kurzohrmaus-Vorkommen ausgemacht. Dann seien Lebendfallen aufgestellt worden. Schließlich habe man ein Exemplar der Kurzohrmaus geschnappt, die bis 10 Zentimeter lang und um die 20 Gramm schwer werde.

“Für die exakte Artbestimmung wurde Kot dieses Tieres gesammelt und die anschließende DNA-Analyse brachte die Bestätigung”, so das Landesamt weiter. Die eingesammelte DNA passe zur DNA eines Exemplars der Bayerischen Kurzohrmaus, das 1962 nach der Erstentdeckung in der Bayerischen Staatssammlung hinterlegt worden sei.

Die weiteren Untersuchungen konzentrieren sich nun darauf, die genaue Ausdehnung des Vorkommens bei Mittenwald zu klären, wie es weiter hieß. Zudem wolle man möglichst weitere Populationen entdecken und etwaige Gefährdungsfaktoren für die Maus feststellen.