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Günther: Biikebrennen Symbol für das kulturelle Erbe in SH

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat zum traditionellen Biikebrennen auf das vielfältige kulturelle Erbe in Schleswig-Holstein hingewiesen. „Die Vielfalt der Kulturen und ein gut gepflegtes traditionelles Erbe sind in unserer Geschichte verwurzelt, zeichnen unser Land aus und machen es noch schöner und lebenswerter“, sagte Günther am Freitag zum Biikebrennen auf dem Stollberg in Bordelum (Kreis Nordfriesland), wie die Staatskanzlei in Kiel mitteilte. Günther nahm auf Einladung der Freiwilligen Feuerwehr an der Biike teil.

„Sie packen für die Dorfgemeinschaft an, organisieren den Zusammenhalt und sind für andere Menschen da“, dankte Günther den Feuerwehrleuten. Das Biikebrennen sei ein Symbol für diese Gemeinschaft: „Ich würde mir wünschen, dass diese höchste Biike der Welt weit über Schleswig-Holstein hinaus strahlt.“

Die Biike erzähle aber nicht nur von Zusammenhalt, sondern stehe auch für einen schönen Brauch der Friesen. Die friesische Minderheit sorge an der Westküste dafür, dass ihre Kultur gelebt, gewahrt und in die Zukunft getragen werde, „und bereichert damit das Leben in Schleswig-Holstein mit weit mehr als dem Biikebrennen“, befand Günther.

Am Abend des 21. Februar brennen in ganz Nordfriesland die traditionellen Biike-Feuer. Die Menschen entzünden an den Stränden große Hügel aus Zweigen und alten Weihnachtsbäumen. Der Begriff „Biike“ steht im Sylter Friesisch für Feuerzeichen. Um den Ursprung der Biike ranken sich zahlreiche Mythen.

Mit den Feuern seien der germanische Gott Wodan verehrt oder die im 17. Jahrhundert auf Walfang auslaufenden Seeleute verabschiedet worden, sagen Quellen im Internet. Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt ordnet das ursprüngliche Biikebrennen dagegen als Fastnachtsfeuer ein. Böse Geister sollten mit den Flammen vertrieben werden und für die Fruchtbarkeit der neuen Aussaat sorgen.

Das Biikebrennen wird am Abend vor dem Petritag (Petri Stuhlfeier) gefeiert. Der Petritag erinnert an den Amtsantritt des Heiligen Petrus als ersten Inhaber des Heiligen Stuhls. Seit 2014 ist das Biikebrennen immaterielles Kulturerbe.