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Greenwashing-Label: Greenpeace verklagt EU-Kommission

Die Umweltorganisation Greenpeace hat Klage vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gegen die EU-Kommission eingereicht, weil sie Gas und Atom als nachhaltig kennzeichnen möchte.

Klare Ansage vor dem Brandenburger Tor in Berlin (Archivbild)
Klare Ansage vor dem Brandenburger Tor in Berlin (Archivbild)Imago / Rolf Zöllner

Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace will die Einstufung von Gas und Atomkraft als nachhaltige Energiequellen in der Europäischen Union (EU) auf gerichtlichem Wege kippen. Deshalb verklagt Greenpeace die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg, wie Greenpeace Deutschland in Hamburg mitteilte. „Atom und Gas können nicht nachhaltig sein“, begründete Geschäftsführerin Nina Treu die juristischen Schritte gegen die sogenannte EU-Taxonomie.

Im Juli vergangenen Jahres hatte das Europaparlament Gas und Atomkraft unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig eingestuft und damit in die EU-Taxonomie aufgenommen. Die Taxonomie soll Anlegerinnen und Anlegern Orientierung bieten, wie sie ihr Geld eher in umwelt- und klimafreundliche Wirtschaftsbereiche investieren können. Den Vorschlag, auch Gas und Atomkraft entsprechend einzustufen, hatten Politiker, Wissenschaftler und Umweltschützer bereits im Zusammenhang mit der Entscheidung des EU-Parlaments kritisiert.

Weitere Umweltverbände schließen sich Klage an

Greenpeace hatte im Herbst Widerspruch gegen die Taxonomie bei der EU-Kommission eingelegt und bereits damals angekündigt, notfalls vor Gericht zu klagen. Diese Ankündigung setzte die Umweltorganisation jetzt um. An der Klage sind den Angaben zufolge neben Greenpeace Deutschland noch sieben andere Länderbüros der Umweltorganisation beteiligt. Zudem reiche auch ein Verbund von anderen Umweltorganisationen, darunter der WWF und der BUND, eine Klage mit Fokus auf fossiles Gas ein, hieß es weiter.