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Gewerkschaft warnt vor weiteren Angriffen auf Journalisten

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) Berlin-Brandenburg hat vor weiteren Angriffen auf Medienvertreter bei Demonstrationen gewarnt. Bei Protesten von Landwirten, gegen Flüchtlingsunterkünfte und bei Demonstrationen gegen die AfD sei mit weiteren Übergriffen auf Pressevertreter zu rechnen, erklärte die Landesvorsitzende der dju in ver.di., Renate Gensch, am Donnerstag in Berlin.

Hintergrund sind Angriffe auf Reporter der „Lausitzer Rundschau“ in Lübben und gegen die Redaktion „Der Prignitzer“ in Wittenberge, über die mehrere Medien berichteten. In Wittenberge hatten demnach Unbekannte nach der Berichterstattung über eine Protestdemonstration in der Lokalzeitung „Der Prignitzer“ Strohballen vor der Tür der Redaktion abgeladen und der Redaktion vorgeworfen, sie würde nicht die Wahrheit schreiben. Bei den Protesten der Initiative „Unser Lübben“ waren Medienberichten zufolge zwei Reporter der „Lausitzer Rundschau“ beschimpft, der falschen Berichterstattung beschuldigt, namentlich genannt und „markiert“ worden. Ein Reporter wurde mit einem Ei beworfen.

Gensch zeigte sich „zutiefst besorgt über die beiden Vorfälle“. Kritische Berichterstattung zu Protesten der Landwirte mit rechten Gruppen und Initiativen und mit AfD-Politikern sollten damit unterbunden werden und Reporter unter Nennung ihrer Namen eingeschüchtert werden. Die Gewerkschaft bietet deshalb mit Blick auf die anstehenden Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen von März bis Juli kostenlose Sicherheitstrainings für Journalisten in Brandenburg, Sachsen und Thüringen an.