Berlin erinnert seit Donnerstag mit einer Gedenktafel an den Schauspieler und Aktivisten Louis Brody (1892-1951). Der in Kamerun geborene Brody habe ab 1915 in Deutschland in mehr als 80 Filmen mitgewirkt, teilte die Senatsverwaltung für Kultur mit.
Zur Zeit der Weimarer Republik sei er auf Rollen beschränkt gewesen, die ihn „exotisiert, dämonisch oder rassistisch“ darstellten, hieß es. Ein Höhepunkt war den Angaben zufolge dagegen die von ihm geschaffene Revue „Sonnenaufgang im Morgenland“ von 1930, die sich kritisch mit dem europäischen Kolonialismus und mit stereotypen Darstellungen schwarzer Menschen befasste.
Während der NS-Zeit wurde Brody in Rollen gezwungen, die ein kolonialisiertes und einfältiges Afrika entwarfen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzte er seine Karriere unter anderem bei der DEFA fort. Gleichzeitig verdiente er seinen Lebensunterhalt als Zirkus-Artist und Jazz-Musiker.