An den ersten Transport von 2.400 jüdischen Häftlingen aus Auschwitz in das KZ-Außenlager Lieberose vor 80 Jahren ist in Brandenburg mit einer Gedenkveranstaltung erinnert worden. Dazu hatten unter anderem die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und die Gedenkstätte Lieberose in Jamlitz eingeladen. Zu der Gedenkveranstaltung am Sonntag waren auch Vertreter aus der Politik und vom Zentralrat der Juden angekündigt. Im Mittelpunkt stand die Cottbusser Gleis- und Tiefbaufirma Richard Reckmann, die mit jüdischen Arbeitssklaven Aufträge der Reichsbahn und der Waffen-SS ausführte.
Das Unternehmen habe solche Aufträge nicht nur in Lieberose, sondern auch in Ghettos in Polen und in der Ukraine umgesetzt, hieß es. Auch in Auschwitz habe die Firma viele Bauwerke errichtet, darunter die Selektionsrampe, die Gaskammern II und III im Vernichtungslager Birkenau und Gleisanschlüsse. Das Unternehmen sei für den Tod zahlreicher Menschen verantwortlich. Inhaber Richard Reckmann sei dennoch nie dafür verurteilt worden.