Der Friedhof Georgen-Parochial I an der Greifswalder Straße 229-234 ist in Sichtnähe zum Fernsehturm und an einer der trubeligsten Kreuzungen Berlins. Hier ist der Knoten zwischen Mitte, Prenzlauer Berg und dem Friedrichshain. Nach wenigen Schritten in den Friedhof erfährt der Besucher die Ruhe dieses Ortes und die Augen wenden sich den Grabmalen und Pflanzen zu oder schauen den flinken Eichhörnchen hinterher.
Nun lädt der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte am Freitag, den 23. Juni 2023 ab 20 Uhr zu einer Friedhofsnacht an diesen Ort im Prenzlauer Berg ein. Mit einem Kulturprogramm bis zum späten Abend wird der mehr als 200 Jahre alte, denkmalgeschützte Friedhof Georgen-Parochial I an der Greifswalder Str. 229-234 in alle seinen Facetten vorgestellt. Friedhöfe entwickeln zu den Dämmer-und Nachtzeiten eine ganz besondere Faszination. Gerade deshalb ist der Besuch einer Friedhofsnacht so beeindruckend.
Musik, Lesung, Rundgänge
Zur Eröffnung des Abends spielt das Quartett der Berliner Symphoniker. Der Schriftsteller und Kinder-und Jugendspsychiater Jakob Hein liest Texte zur Vergänglichkeit. Anschließend finden Rundgänge zu ausgewählten Grabanlagen statt mit kurzen biografischen, kultur- und naturgeschichtlichen Beiträgen.

Vorgestellt werden dabei u.a. der Kaufmann und Mäzen Carl Ludwig Zeitler sowie Johann August Zeune, Gründer der ersten Blindenschule Deutschlands, der Theaterdirektor Franz Wallner. Bei den Rundgängen wird es auch um den Lebensraum Friedhof für Tiere und Pflanzen gehen sowie die Bedeutung der Symbolik auf den alten Grabmonumenten.
Theater und Haiku-Miniworkshop
Sogar Haiku-Interessierte haben an diesem Abend eine Möglichkeit eines Mini-Workshops an der besonderen SAPPhO-Grabanlage. Zudem spielt das Theater Zentrifuge Szenen „Aus dem letzten Zimmer – Stimmen und Stationen des Abschieds“ und Neele Illner präsentiert eine szenische Märchenerzählung. In der sonst nur bei Beerdigungen geöffneten Friedhofskapelle gibt es fotografische Impressionen und ein Kurzfilm zum Thema Friedhof.
Illuminationen bringen Licht ins Dunkel
Mit Einbruch der Dunkelheit erhellen künstlerische Illuminationen den Friedhof. Erfrischungen und kleine Stärkungen gibt es im Friedhofscafé. Bitte Taschenlampen für den Rückweg mitbringen! Das Friedhofscafé und mobile Bars sorgen für Speis und Trank.

So wie der Beginn des Abends musikalisch begann, ist das Ende auch klangvoll. Zum Abschluss des Abends singt der PassaCantu Chor sardische und korsische Volks- und Kirchenlieder.
Der Eintritt ist frei. Spenden für die Denkmalpflege auf Friedhöfen sind willkommen!
Mitwirkende/Kooperationspartner:innen:
Viele Menschen haben für die Verwirklichung dieses Abends mitgeplant und werden vor Ort sein. Ein Dank an alle!
Wolfgang Braun, Traude Bührmann, Helmut Caspar, Anne Deckert, Olaf Garbow, Ute Greiling, Gerhard Moses Heß, Martha Hölters-Freier, Andreas Hungerbühler, Christiane Keppler, Nina Kreibig, Sabine Krusen, Jörg Kuhn, Carmelo Leotta, Annunziata Matteucci, Matthias Müller, Hans-Peter Niendorf, Thorsten Sandner, Corinne Tietze-Brandt, Nikolaus Seubert, Henry Tillmann, Doris Tüsselmann, Jochen Uth, Usah Zachau, Corinna Zisselsberger, Berolina-Orchester e.V. / Berliner Symphoniker, Arge für die Historischen Friedhöfe und Kirchhöfe in Berlin e.V., Umweltbüro Pankow, Kirchengemeinde St. Marien-Friedrichswerder, SAPPhO-Stiftung, ag friedhofsmuseum berlin e.V./Kulturkapellen, Canto e Terra e.V., Café Nonna und das Team des Ev. Friedhofsverbandes Berlin Stadtmitte.
Fahrverbindungen:
Der Friedhof ist mit der Straßenbahnlinie TRAM M4 , M5 oder mit dem Bus 200 zu erreichen.