Die Klimabewegung „Fridays for Future“ hat die von Niedersachsen genehmigte Gasförderung in der Nordsee vor der Insel Borkum scharf kritisiert. Anstatt Menschen, Küste und Klima zu schützen, stelle Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Profitinteressen eines ausländischen Gaskonzerns an erste Stelle, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung. Falls der Bund mit den zuständigen Ministern Robert Habeck und Annalena Baerbock (beide Grüne) nicht eingreife, sei das „ein verheerendes Signal“ für den internationalen Beschluss zum weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas, sagte Lusia Neubauer von „Fridays for Future“. Die Bewegung ruft am Freitag um 12 Uhr zu einer Demonstration vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin auf.
Der niederländische Konzern One-Dyas will in unmittelbarer Nähe zum Weltnaturerbe Wattenmeer Erdgas fördern. Dazu soll rund 500 Meter hinter der deutschen Grenze, auf niederländischem Gebiet zwischen den Inseln Schiermonnikoog und Borkum, in die Tiefe gebohrt und Leitungen unter dem Meeresboden horizontal auf deutsches Territorium weitergeführt werden. Die am Mittwoch vom niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie erteilte Genehmigung ist auf 18 Jahre befristet.