Die Förderprogramme für Hebammen wertet Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) auch im aktuellen Jahr als erfolgreich. Heuer seien bereits Niederlassungsprämien an 35 Hebammen in Höhe von insgesamt 175.000 Euro ausgezahlt worden, teilte Gerlach am Sonntag in München anlässlich des Internationalen Hebammentags am Montag (5.5.) mit. Zudem seien bislang 31 neue Anträge für den Hebammenbonus eingereicht worden.
Ziel sei es, mehr freiberufliche Hebammen für die Geburtshilfe zu gewinnen und das Berufsbild zu stärken, so die Ministerin. Die bayerischen Förderungen konnten demnach zu einer Verbesserung der Versorgungssituation beitragen. So stieg die Zahl der freiberuflichen Hebammen in Bayern laut Ministerium von 3.047 im Jahr 2018 auf 3.659 (Stand Juli 2024).
Der Hebammenbonus von bis zu 1.000 Euro kann jährlich an alle Hebammen ausgezahlt werden, die freiberuflich in Bayern tätig sind und mindestens vier Geburten im Jahr betreuen. Seit seiner Einführung 2018 wurde der Bonus laut Ministerium mehr als 6.000 Mal abgerufen. Die Niederlassungsprämie von maximal 5.000 Euro soll freiberuflichen Hebammen den (Wieder-)Einstieg in den Beruf erleichtern. Seit ihrer Einführung 2019 haben 832 Hebammen die Prämie in Anspruch genommen.
Um die wohnortnahe Geburtshilfe zu erhalten, unterstützt Bayern seine Kommunen zudem seit 2018 mit dem „Zukunftsprogramm Geburtshilfe“. Landkreise und Städte können für jedes neugeborene Kind bis zu 40 Euro Förderung erhalten. Defizite kleinerer Geburtshilfestationen sollen so ausgeglichen werden.
2019 hatte eine Studie des Gesundheitsministeriums die angespannte Lage bei der Hebammenversorgung im Freistaat offengelegt. Aktuell fordert eine Petition des Deutschen Hebammenverbands eine Eins-zu-eins-Betreuungsgarantie unter der Geburt für Frauen, eine Versorgungsgarantie für Familien von Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit und eine Qualitätsgarantie der Geburtshilfe.