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Fast eine Million Einbürgerungen in EU-Staaten

Der Erwerb von Staatsbürgerschaften in der EU zeigt langfristig einen steigenden Trend. Deutschland zählt nach Italien und Spanien zu den beliebtesten Ländern.

Fast eine Million Personen haben 2022 die Staatsbürgerschaft eines EU-Staates erworben, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg (Donnerstag) weiter mitteilte, bekamen 213.700 einen italienischen Pass – 22 Prozent der EU-Gesamtzahl -, gefolgt von Spanien mit 181.800 und Deutschland mit 166.600. Von den insgesamt 989.000 Neubürgern stammten 87 Prozent aus einem Nicht-EU-Land. 12 Prozent waren bereits EU-Bürger; 1,7 Prozent hatten eine unbekannte Staatsangehörigkeit oder waren staatenlos.

Italien, Spanien und Deutschland verzeichneten nicht nur die größten absoluten Zahlen, sondern auch die größten Zuwächse bei Einbürgerungen. In Italien waren es 92.200 mehr als im Vorjahr, in Spanien 37.600 und in Deutschland 36.600 mehr. Weniger Staatsbürgerschaften vergaben hingegen Frankreich (-15.900), die Niederlande (-9.300) und Portugal (-3.700). Unter den rund 857.200 Nicht-EU-Angehörigen, denen die EU-Bürgerschaft zuerkannt wurde, bildeten Marokkaner die größte Gruppe (112.700), an zweiter Stelle Syrer (90.400), dann Albaner (50.300).

Hinsichtlich der Einbürgerungsquote, also den Einbürgerungen im Verhältnis zur Zahl aller ausländischen Bewohner eines Landes, nahm Rumänien mit 26,8 Einbürgerungen pro 100 Ausländern den ersten Platz ein. In Schweden betrug die Quote 10,6 Prozent, in den Niederlanden 4,4 Prozent und Italien 4,2 Prozent. Das andere Ende der Skala belegten Lettland und Estland (je 0,4 Prozent) sowie Österreich und Bulgarien (je 0,7 Prozent).