In Baden-Württemberg waren im Dezember 2023 rund 625.000 Menschen pflegebedürftig. Das sei ein Anstieg um 15,6 Prozent innerhalb von zwei Jahren, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Stuttgart mit. Die Bedeutung der häuslichen Pflege wachse: 85,1 Prozent der Betroffenen seien zu Hause versorgt worden, meist durch Angehörige, so die Statistiker.
Den größten Zuwachs verzeichnete die Gruppe der Pflegegeldempfänger, die ausschließlich durch Familienangehörige betreut werden. Ihre Zahl stieg zwischen Dezember 2021 und Dezember 2023 um 20 Prozent auf knapp 350.000 Personen. Ebenfalls deutlich zugenommen hat die Zahl der Pflegebedürftigen mit vergleichsweise geringen Beeinträchtigungen (Pflegegrad 1). Hier gab es ein Plus von gut 25 Prozent auf fast 80.000 Menschen. Dagegen stieg die Zahl der vollstationär in Heimen Versorgten nur um 1,3 Prozent auf annähernd 93.000.
Das Risiko, pflegebedürftig zu werden, steigt mit dem Alter stark an. Bei den über 65-Jährigen lag der Anteil im Dezember 2023 bei 20,5 Prozent, bei den über 80-Jährigen bereits bei 44,8 Prozent. Mehr als die Hälfte aller Pflegebedürftigen (55,3 Prozent) war 80 Jahre oder älter. Insgesamt erhielten 5,6 Prozent der baden-württembergischen Bevölkerung Pflegeleistungen. Laut Statistischem Landesamt ist der Anstieg nicht allein auf die demografische Alterung zurückzuführen, sondern auch auf die Ausweitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs im Jahr 2017.
In den 3.356 Pflegeeinrichtungen des Landes arbeiteten Ende 2023 etwa 149.300 Beschäftigte – ein Plus von 2,5 Prozent seit 2021. Allerdings arbeiteten nur 26 Prozent der Kräfte in Vollzeit. Von den Beschäftigten hatten 52,8 Prozent eine pflegerische, medizinische oder hauswirtschaftliche Ausbildung. Gleichzeitig nahm die Zahl der Beschäftigten ohne Berufsabschluss um 18,6 Prozent zu. (0544/11.03.2025)