Bei Pilatus in die Schule gegangen – heutige Autokraten vergleicht Bischöfin Fehrs an Karfreitag mit dem Machthaber, der Jesus hinrichten ließ. Und sie warnt vor einer Rückkehr radikaler Kräfte in Deutschland.
Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ruft dazu auf, herrschenden Gewalttätern und Autokraten von heute entgegenzutreten. Diese schienen sämtlich bei Pontius Pilatus, der Jesus auspeitschen und hinrichten ließ, in die Schule gegangen zu sein, sagte die Hamburger und Lübecker Bischöfin Kirsten Fehrs an Karfreitag. Angesichts von Weltbildern und Ideologien, die Liebe und Barmherzigkeit zum Feindbild erklärt hätten, bedürfe es des Einsatzes für die Würde und das Recht aller Menschen, so Fehrs beim diesjährigen Lübecker Kreuzweg.
In der Welt heutiger Machtpolitik, die schnell nur Sieger und Verlierer kenne, ist Jesus laut Fehrs der scheinbar Schwächere, aber gerade dadurch der Überlegene. Es gehe darum, wie er mutig Haltung zu zeigen und aufrecht zu gehen. In diesem Sinne gebe es heute ein weltumspannendes Netzwerk religiöser und nicht religiöser Menschen, die sich der Macht der Autokraten nicht unwidersprochen unterordneten.