Der Sozialverband Deutschland (SoVD) Hamburg rechnet angesichts der Erfolge von Rechtsaußen-Parteien bei den Europawahlen und des Trends zum Konservativismus mit zunehmenden Problemen für arme und alte Menschen. Die Zeiten für die Schwächsten würden offenbar härter, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Wer arm ist, dürfe nicht auf eine bessere Politik für sich hoffen, sagte SoVD-Landeschef Klaus Wicher. Er befürchtet den Abbau von sozialen Leistungen in Hamburg, Deutschland und Europa. „Das Ressort Soziales kostet Geld. Aber die Ausgaben lohnen sich, denn so bekommen Menschen Chancen, auf besseren Schulabschluss, eine Lehrstelle, ein Studium, einen Beruf – auf eine Zukunft“, so der Landeschef.
„Flüchtlinge werden es in Zukunft noch schwerer haben, in Deutschland und in ganz Europa Fuß zu fassen, und das vor dem Hintergrund, dass wir ohne Migrantinnen und Migranten unsere Probleme gar nicht lösen können“, erklärte Wicher. Europa habe sich in den vergangenen Jahren polarisiert: „Die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, die Reichen werden immer reicher. Dem steht eine stetig steigende Zahl an armen Menschen und auch alten Menschen gegenüber, bei denen die Rente nicht mehr zum Leben reicht“, sagte Wicher. Das bedeute mehr soziales Gefälle und wachsende Ungleichheit.