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Erzbistum Köln veröffentlicht Wirtschaftsplan 2024

Das Erzbistum Köln plant in diesem Jahr Aufwendungen in Höhe von insgesamt 954 Millionen Euro ein, um sämtliche Aufgabenbereiche von Seelsorge über Kitas und Caritas bis hin zur Verwaltung zu stemmen. In seinem am Montag veröffentlichten Wirtschaftsplan legte das Erzbistum die geplanten Erträge und Aufwendungen für das laufende Wirtschaftsjahr vor. Demnach übersteigen die geplanten Ausgaben die tatsächlichen Einnahmen. Die Differenz von rund 21 Millionen Euro könne jedoch aus den Rücklagen bestritten werden, hieß es.

Der Wirtschaftsplan legt den Haushalt für das kommende Jahr fest. Die tatsächlichen Einkünfte und Ausgaben werden in einem Jahresabschluss festgestellt.

Vor dem Hintergrund abnehmender Mitgliederzahlen und einer weiter schwächelnden Konjunktur beziffert das Erzbistum die Erträge aus den Kirchensteuereinnahmen für das laufende Jahr auf rund 658 Millionen Euro. Dies seien rund 30 Millionen Euro Kirchensteuereinnahmen weniger, als noch im Jahr 2022 realisiert werden konnten, hieß es.

Die Kirchensteuereinnahmen machen rund 70 Prozent der Erträge aus. Die prognostizierten Gesamterträge für 2024 belaufen sich auf rund 890 Millionen Euro und setzen sich neben den Kirchensteuereinnahmen etwa aus Zuschüssen des Landes NRW vor allem für die kirchlichen Schulen, Mieteinnahmen, Erträge der Tagungshäuser, Rückzahlungen und Erstattungen zusammen.

Unter Berücksichtigung des sogenannten Finanzergebnisses – einer Zwischensumme in der Gewinn- und Verlustrechnung – in Höhe von 44 Millionen Euro ergebe sich für 2024 ein Fehlbetrag von knapp 21 Millionen Euro, der aus den Rücklagen entnommen werden könne, erläuterte das Erzbistum.

Mit über 262 Millionen Euro werde in diesem Jahr erneut die größte Summe für die pastorale Seelsorge bereitgestellt, hieß es, also für die Arbeit in den Kirchengemeinden mit Betriebs- und Personalkosten und Gebäudeunterhalt. Damit liege die Summe in diesem Bereich deutlich über den 248 Millionen Euro, die im vergangenen Jahr bereitgestellt wurden.

Für Bildung und Wissenschaft stehen laut Plan in diesem Jahr 68 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Aufgaben der Caritas seien das 62 Millionen, für Kitas 51 Millionen sowie für Mission und Entwicklungshilfe über 41 Millionen Euro, wie das Erzbistum auflistet. Zudem würden 16 Millionen Euro in den noch im Bau befindlichen erzbischöflichen Bildungscampus Köln-Kalk investiert. Gemeinden und Kitas würden mit rund 16 Millionen Euro für die Energiewende unterstützt. Für die Flüchtlingshilfe würden rund 4,9 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

„Wir sind stolz, dass wir auch in herausfordernden Zeiten in der Lage sind, jeden Tag über 2,6 Millionen Euro für kirchliche Arbeit im Erzbistum Köln aufbringen zu können“, erläuterte Ökonom Gordon Sobbeck. Mit Blick auf eine langfristige Solidität werde weiter an einem wirtschaftlichen Rahmenplan bis 2030 gearbeitet.

Das Erzbistum Köln ist mit rund 1,74 Millionen Katholiken das mitgliederstärkste Bistum in Deutschland. In der Fläche umfasst es rund ein Fünftel des Landes NRW.