WITTENBERG – Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, plädiert dafür, den vier Grundprinzipien der Reformation, dem solus Christus, dem sola scriptura, dem sola gratia und dem sola fide (Allein Christus, allein die Schrift, allein aus Gnade und allein der Glaube), heute ein „sola pax“, ein „allein der Frieden“, hinzuzufügen.
Die reformatorischen Kirchen seien einer Linie verpflichtet, die Krieg als „Geißel der Menschheit“ vermeiden müsse, betonte Renke Brahms bei einer Studientagung in der Evangelischen Akademie in Wittenberg. Dabei müsse der Vorrang der Gewaltfreiheit betont und alle Mittel eingesetzt werden, um den Frieden vorzubereiten. Und dabei müsse von der Mitte der reformatorischen Erkenntnis und Botschaft ausgegangen werden. „Was bedeutet die Rechtfertigung des Menschen als Sünder für den Frieden?“, laute die entscheidende Frage, macht der EKD-Friedensbeauftragte klar. Die Rechtfertigungslehre Luthers sei nicht nur eine individuelle, sondern sie habe auch eine soziale und politische Dimension. UK
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