Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) haben am Donnerstag in Berlin den Ehrenamtspreis für jüdisches Leben verliehen. Der Preis für Menschen unter 27 Jahren ging nach Angaben des Bundesinnenministeriums an die Jugendorganisation Netzer Germany. Der Verein Limmud Deutschland erhielt den Preis für Menschen über 27 Jahren. Beide Preise waren mit 5.000 Euro dotiert.
Die Jugendorganisation Netzer fördere progressives jüdisches Leben in Deutschland, hieß es zur Begründung. Die Mitglieder engagierten sich für jüdische Identitätsbildung, indem sie Seminare und Ferienfreizeiten anbieten.
Der Verein Limmud engagiere sich ebenfalls bundesweit mit einem Festival, das eine Plattform für Dialog, Austausch und eine Vielfalt von Lernformaten biete, hieß es. Die Organisation stehe für Offenheit und gehöre keiner religiösen oder politischen Strömung an.
Paus sagte, jüdische Gegenwart verdiene mehr Aufmerksamkeit. Der Preis mache „die Verwurzelung des Judentums in Deutschland sichtbar“. Klein betonte bei der Verleihung, die Preisträger „schaffen Möglichkeiten für Jüdinnen und Juden, den jüdischen Teil ihrer Identität zu leben, zu reflektieren und weiterzuentwickeln“.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, würdigte den Verein Limmud für die Pflege einer Debattenkultur, die Widersprüche zulässt und Dialog zwischen verschiedenen Strömungen fördert. Die Jugendorganisation Netzer gibt laut Schuster von Mehrfachdiskriminierung Betroffenen einen sicheren Ort.