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Edenhofer für Abbau klimaschädlicher Subventionen

Vor Beginn des Weltklimagipfels COP28 in Dubai hat der Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, für eine Erhöhung des CO2-Preises und den Abbau klimaschädlicher Subventionen geworben. CO2-Preise sollten in einem sogenannten Klimaclub aus mehreren Ländern koordiniert werden, sagte Edenhofer am Donnerstag in Potsdam im RBB-Inforadio. Der Klimaclub könne dann nach außen auch Klimazölle auferlegen. So könne die Industrie vor Wettbewerbsverzerrungen geschützt werden.

Edenhofer sieht in einem höheren CO2-Preis in Deutschland auch die Möglichkeit, den Klimaumbau ohne Schulden zu finanzieren. Es könne auch darüber nachgedacht werden, ob man „ein Sondervermögen fürs Klima bildet“. So könnten die Kosten über die Zeit hinweg besser verteilt werden: „Im Kern bleibt die große Aufgabe, jetzt den CO2-Preis zu erhöhen und die klimaschädlichen Subventionen abzubauen“, sagte Edenhofer.

Bei der am Donnerstag beginnenden UN-Klimakonferenz COP28 müsse es darum gehen, einen glaubhaften, belastbaren Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas zu schaffen, sagte der PIK-Direktor weiter.

Zur 28. UN-Klimakonferenz werden Delegierte aus fast 200 Staaten erwartet, um über die nächsten Schritte im Kampf gegen die Klimakrise zu beraten. Bei dem zweiwöchigen Treffen geht es zudem um die Entschädigung armer Länder nach Extremwettereignissen wie Fluten und Dürren.

Erstmals sollen auch die bisherigen Schritte zur Erreichung der Pariser Klimaziele überprüft und bewertet werden. Die 2015 verabschiedeten Ziele sehen vor, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Derzeit droht nach UN-Schätzungen ein Temperaturanstieg von fast drei Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts.