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EAK-Podium zu Israel: Kritik an Hamas-freundlicher Berichterstattung

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CSU hat bei seiner Landesversammlung seine Solidarität mit Israel betont. „Die evangelischen Christen in der CSU stehen im Krieg der Hamas gegen den jüdischen Staat auf der Seite Israels“, sagte die EAK-Landesvorsitzende Barbara Becker laut einer Mitteilung vom Montagabend. Die Terrororganisation Hamas missbrauche die eigene Bevölkerung für ihre Ziele. Der EAK hatte vergangenen Samstag zum Austausch unter dem Titel „An der Seite Israels“ eingeladen.

Die frühere CSU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Repräsentantin der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in Jerusalem, Julia Obermeier, beurteilte dabei äußerst kritisch, wie Nachrichten aus Gaza an die Medien und nach Deutschland gelangen. Aus dem Gazastreifen könnten ausschließlich Unterstützer der Hamas berichten, das führe zu einer Einseitigkeit: „Andersdenkende würden dies auch nicht überleben.“ Korrespondenten aller ausländischen Medien seien auf die von der Hamas kontrollierten Informationen angewiesen.

Dies kritisierte auch der live aus Jerusalem zugeschaltete Pressesprecher der israelischen Armee (IDF), Arye Sharuz Shalicar. Er kritisierte, dass die Berichte der Israelische Verteidigungsstreitkräfte in Deutschland häufig als „mutmaßlich“ gekennzeichnet würden, die der Hamas aber meist nicht. Problematisch sei, dass die Welt so vor allem von der Hamas zensierte Inhalte über den Nahost-Konflikt erfahre. Frieden in Nahost sei erst dann möglich, wenn die Strukturen des Terrors zerstört wurden, erläuterte der Armee-Sprecher.

Der Theologische Referent der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski, Kirchenrat Gerhard Gronauer, betonte als Vertreter der bayerischen Landeskirche, dass sich das Verhältnis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den vergangenen Jahrzehnten positiv gegenüber Israel entwickelt habe. In weltweiten Kirchenbünden sei dagegen oft eine einseitige Bevorzugung der palästinensischen Sicht zu beobachten. Die Unterstützer Israels seien „weltkirchlich in der klaren Minderheit“, sagte er.

Alle Teilnehmer des Austauschs, darunter auch die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, forderten ein politisches Umdenken im Umgang mit dem Nahen Osten. (00/4047/12.12.2023)