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Ditib bildet jährlich 100 Imame pro Jahr in Deutschland aus

100 Imame pro Jahr will der größte Moscheeverband künftig in Deutschland ausbilden. Drei Viertel davon sollen aus der Türkei kommen und hier Deutsch lernen. Die Entsendung türkischer Staats-Imame soll damit enden.

Der türkisch-islamische Verband Ditib hat Einzelheiten zu der angestrebten Ausbildung aller seiner Imame in Deutschland bekanntgegeben. Wie der Ditib-Bundesverband am Freitag in Köln mitteilte, sollen ab 2025 jährlich 75 Absolventen der islamischen Theologie aus der Türkei nach Deutschland kommen, um hier eine zweijährige deutschsprachige Ausbildung zum Religionsbeauftragten zu durchlaufen.

Die 75 Teilnehmer sollen sich demnach verpflichten, mindestens zehn Jahre in Ditib-Gemeinden tätig zu sein. Zusätzlich mit den Absolventen des 2020 gegründeten Ditib-Seminars in Dahlem bei Köln ergebe sich dann die mit dem Bundesinnenministerium Ende 2023 vereinbarte Zahl von insgesamt 100 in Deutschland ausgebildeten Ditib-Imamen pro Jahr, hieß es bei der Pressekonferenz in der Kölner Ditib-Zentrale. Die bisherige Entsendung von Imamen durch die türkische Religionsbehörde Diyanet soll damit schrittweise enden. “Damit werden wir den Bedarfen der Musliminnen und Muslime in unseren Gemeinden gerecht”, sagte Generalsekretär Eyüp Kalyon.

Wie Kalyon erläuterte, werden sich die jeweils 75 Imam-Anwärter aus der Türkei in ihrem ersten Jahr vor allem auf das Erlernen der deutschen Sprache bis Level C1 konzentrieren. Im zweiten Jahr gehe es dann um die eigentliche Moscheearbeit mit ihren religiösen Dienstleistungen. Ditib trägt den Angaben zufolge die Kosten der Ausbildung mitsamt der Lebenshaltung in Deutschland und schätzt sie auf drei bis vier Millionen Euro pro Jahr. Bei Sprach- und Integrationskursen wolle man auch auf Mittel der Bundesregierung zurückgreifen.