Mehr als 4.400 junge Menschen haben in diesem Jahr die Unterstützung der digitalen Streetworker in Bayern genutzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts „Digital Streetwork Bayern“ hätten heuer mehr als 3.100 „intensive Beratungsgespräche“ geführt, teilte der Bayerische Jugendring (BJR) am Donnerstag in München. Das Projekt war im Herbst 2021 infolge der Corona-Pandemie gestartet worden. Ein Ziel des Projekts ist es, im digitalen Raum verlässliche Hilfe in Krisensituationen zu bieten.
Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) wies darauf hin, dass für junge Menschen das Leben mit sozialen Medien und Internet selbstverständlich sei. „Aber auch im Netz gibt es Gesprächsbedarf“, betonte sie. Digitale Streetworker seien „eine unverzichtbare Anlaufstelle“ für die junge Generation, ein „verlässlicher Anker“ und würden „auf Augenhöhe“ helfen. BJR-Präsident Philipp Seitz sagte, die Zahlen zeigten, „wie wichtig es ist, jungen Menschen in ihrer digitalen Lebenswelt eine verlässliche Unterstützung zu bieten“.
Dieses Jahr habe jede vierte Beratung die psychische Gesundheit zum Thema gehabt. Junge Menschen hätten den Streetworkern etwa von Einsamkeit, dem Gefühl, niemanden zum Reden zu haben, und auch von Problemen, Anschluss zu finden, berichtet. Auch der Bereich Schule und Ausbildung sei 2024 ein Schwerpunkt der Gespräche gewesen. Die Nutzer berichteten von Unsicherheiten über ihre berufliche Zukunft und suchten Hilfe beim Umgang mit Rückschlägen oder bei der Wahl des richtigen Berufes.
Seit seinem Bestehen verzeichnet das Projekt laut BJR Kontakte zu rund 15.000 Jugendlichen und annähernd 9.000 Beratungsgespräche. (00/4009/19.12.2024)