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Deutschland und Kolumbien wollen Arbeitsmigration weiter ausbauen

Irreguläre Migration stoppen, den Arbeitsmarkt stärken. Das ist laut Bundesregierung das Ziel einer migrationspolitischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kolumbien. Ein verbindliches Abkommen soll folgen.

Deutschland und Kolumbien wollen die Arbeitsmigration nach Deutschland weiter stärken und zugleich irreguläre Migration stärker bekämpfen. Dazu unterzeichneten die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Kolumbiens Außenministerin Laura Sarabia eine Absichtserklärung, wie das Innenministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte. Außerdem wollen beide Länder gegenseitige Bildungs- und Wissenschaftsprogramme weiter fördern.

Kolumbien habe ein großes Potenzial an jungen Menschen, die in Deutschland arbeiten möchten, sagte Faeser. Das sei eine Chance gerade für Mangelberufe, leistungsbereite und qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. Der Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen, Joachim Stamp (FDP) betonte: “Wir reduzieren aussichtslose Asylanträge und laden stattdessen dazu ein, sich für legale Migration in unseren Arbeitsmarkt zu qualifizieren oder eine Ausbildung oder ein Studium in Deutschland zu absolvieren.”

Laut dem Bundesinnenministerium hat die Zahl der Asylanträge aus Kolumbien in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Aktuell liege das südamerikanische Land auf Platz acht der Herkunftsländer. Erfolgreich seien jedoch nur 0,3 Prozent der Anträge. Im ersten Quartal dieses Jahres sei die Zahl der Asylanträge kolumbianischer Staatsangehöriger um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das führt das Ministerium auf eine seit Februar 2024 bestehende Kooperation bei der Migrationssteuerung zurück.

Aktuell arbeite die Bundesregierung daran, ein Migrationsabkommen mit Kolumbien zu schließen. Solche Vereinbarungen bestehen bereits mit Indien, Georgien, Kenia und Usbekistan. Mit Marokko besteht seit Anfang 2024 eine Migrationspartnerschaft.