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Deutsches Museum zeigt größten in Deutschland entdeckten Meteoriten

Schwergewichtiger Besuch aus dem All: In München ist derzeit der Meteorit “Issigau” ausgestellt. Er wurde in der gleichnamigen Gemeinde in Oberfranken vor fünf Jahren entdeckt.

In der Raumfahrt-Ausstellung im Deutschen Museum in München ist bis 30. Juni ein ganz besonderes Exponat als Leihgabe zu sehen: Der schwerste und größte Meteorit, der bisher in Deutschland gefunden wurde, wie die Pressestelle des Hauses am Freitag mitteilte. “Issigau” ist demnach 136,4 Kilogram schwer und misst etwa 60 mal 35 mal 21 Zentimeter. Entdeckt wurde der Eisen-Nickel-Klumpen aus dem All in Issigau im oberfränkischen Landkreis Hof.

Bei Grabungsarbeiten im April 2020 war man im Ortsteil Reitzenstein der Gemeinde Issigau auf das Stück gestoßen, wie es heißt. Für die Analyse und Klassifizierung sei an einer Stelle per Bohrung Material entnommen worden. Die Untersuchung an der Universität Brüssel habe ergeben, dass es sich um einen Metallmeteorit vom Typ IIIAB mit einem Nickelgehalt von 8,89 Prozent handele. Da die Oberfläche stark verwittert sei, lasse sich daraus schließen, dass der Meteorit schon vor Tausenden von Jahren auf die Erde gefallen sein dürfte. “Der genaue Zeitpunkt wird gerade noch mit aufwendigen und langwierigen Isotopenmessungen bestimmt”, sagt Raumfahrt-Kurator Andreas Hempfer.

“Issigau” stammt laut Mitteilung aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und ist etwa 4,6 Milliarden Jahre alt. Damit handelt es sich auch um “das älteste Objekt, das wir derzeit im Deutschen Museum zeigen – älter noch als das Mondgestein”, so Hempfer. Doch nicht nur als Botschafter aus dem All seien Meteoriten interessant, sondern auch in Bezug auf Rohstoffe, erklärt Michaela Meier. Nach den Worten der Kuratorin für Bergbau wird der Abbau von Metallen auf Asteroiden diskutiert, um den Rohstoffhunger der Menschheit zu stillen. In Deutschland wurden den Angaben zufolge bisher 57 gesicherte Meteoritenfunde gezählt.