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Deutlich mehr Drogentote im Südwesten

Im Jahr 2024 gab es in Baden-Württemberg 195 Drogentote, nach 141 Fällen im Vorjahr. Auffällig sei die hohe Sterblichkeitsrate beim Mischkonsum von Benzodiazepinen, Substitutionsmitteln und Kokain sowie beim Missbrauch von synthetischen Opioiden, teilte das Innenministerium am Donnerstag in Stuttgart mit. Innenminister Thomas Strobl (CDU) kritisierte die Legalisierung von Cannabis: Sie sei nicht nur ein „Konjunkturpaket für die Organisierte Kriminalität“, sondern erwecke auch den Eindruck, dass dieser Drogenkonsum „unschädlich und völlig okay“ sei.

Unter den Drogentoten des Jahres 2024 sind 171 Männer und 24 Frauen. Elf Verstorbene sind Heranwachsende, zwei Personen Jugendliche. Das Durchschnittsalter liegt mit 37,2 Jahren auf Vorjahresniveau. Die meisten Personen, die an den Folgen ihres Drogenkonsums verstarben, lebten in Stuttgart (20) sowie im Rhein-Neckar-Kreis (15). Keine Todesfälle gab es in den Stadtkreisen Pforzheim, Heidelberg und Baden-Baden, dem Main-Tauber-Kreis, dem Neckar-Odenwald-Kreis sowie in den Kreisen Freudenstadt, Biberach und Heidenheim.

In 126 Fällen führte Mischkonsum zum Tode. Die Todesfälle im Zusammenhang mit Neuen psychoaktiven Stoffen, insbesondere synthetischen Opioiden, nahmen stark zu. Durch eine Überdosis oder den Mischkonsum mit Neuen psychoaktiven Stoffen starben 26 Menschen. Diese Stoffe fielen bislang nicht unter gesetzliche Verbote und seien im Internet frei zugänglich, sagte Strobl.

Bei der „Operation Plexus“ haben die gemeinsamen Ermittlungsgruppen Rauschgift Stuttgart und Karlsruhe des Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Stuttgart 35,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt, ein bundesweiter Rekord. Zwischen Bananen, Mehl und anderen Gütern stellten die Ermittler in Seecontainern das Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 2,6 Milliarden Euro sicher. (0826/10.04.2025)