Jedes Jahr bereiten sich auch in MV Kinder und Jugendliche auf das Dreikönigssingen für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ vor. In Greifswald stimmten sich Kinder von der Evangelischen Martinsschule und der katholischen Gemeinde darauf ein: Das Sternsinger-Mobil aus Aachen machte erstmals Halt in MV.
„Schaut mal, diese Bohnen heißen Kuhbohnen, weil da so ein schwarzer Fleck drauf ist. Die sind für die Jugendlichen in Kenia kostbar“, sagte Christine Ciercierski, Mitarbeiterin beim Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Fünf kleine Augenpaare richteten sich Anfang November auf dem Hof der katholischen Kirche St. Joseph in Greifswald auf das Glas mit den wertvollen Bohnen. Vorsichtig wurde es in den Händen gedreht. Gemeinsam konnten die Kinder des katholischen Religionsunterrichtes dann einen Würfel gestalten mit Zeichnungen von Kinderrechten, die für sie und für andere Kinder wichtig sind. So entstanden Bilder von Schulen, Essen, spielenden Kindern und Flaschen mit sauberem Wasser.
In Mecklenburg-Vorpommern war das Sternsinger-Mobil noch nie
Zusammen mit ihrer Kollegin Alena Schmitz war Christine Ciercierski mit dem Sternsinger-Mobil von Aachen nach Greifswald gekommen. „Wir vier Mitarbeiterinnen haben im Jahr zwei Touren, eine im Sommer, eine im Winter. In Mecklenburg-Vorpommern waren wir noch nie“, erzählte sie. Seit 2018 fährt der weiße aufklappbare Transporter durch Deutschland, besucht Pfarreien und Schulen und informiert Kinder und Jugendliche spielerisch über die Arbeit des Kindermissionswerkes. „Wir kommen nur auf Anfrage. Meist haben wir pro Tour 300 dieser Anfragen. Dann stellen wir den Tourenplan zusammen“, ergänzte Alena Schmitz. Wichtig dabei seien ökologische und ökonomische Gesichtspunkte. „Aber gerade die Diaspora und Orte, an denen wir noch nie waren, werden bevorzugt“, meinte sie. Die Gemeindesekretärin der katholischen Gemeinde St. Joseph der Pfarrei St. Otto, Benita Geiger, kam auf die Idee, das kostenfreie Sternsinger-Mobil in diesem Jahr nach Greifswald einzuladen.
Singen, den Segen bringen und Spenden sammeln für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist in Vorpommern eine ökumenische Sache. Deshalb waren auch Kinder von der Evangelischen Martinsschule mit vor Ort. „Ich laufe seit 21 Jahren mit den Kindern. Dass das Sternsinger-Mobil heute hier ist, ist eine wunderbare Sache“, meinte die Greifswalder Religionslehrerin Manuela Lubetzki.
Mitgebracht hatten die beiden Mitarbeiterinnen des Kindermissionswerkes eine Rallye für Kinder ab der dritten Klasse über den Projektpartner Benposta in Kolumbien. Hier werden seit über 70 Jahren Kinderrechte gestärkt. Kinder und Jugendliche werden unter anderem in einer Gemeinde betreut, erhalten Schutz vor Zwangsrekrutierung als Kindersoldaten.
Rallye über Kinderrechte
Im Fokus der Rallye stand die Arbeit von Benposta für Kinderrechte, ganz nach dem Motto der 67. Aktion des Dreikönigssingens: „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. „Das Thema hat ganz intensiv etwas mit ihrer eigenen Wirklichkeit zu tun“, fand Christine Ciercierski und Alena Schmitz meinte: „Bei den Stationen lernen sie ein Projekt von 1000 genauer kennen und erfahren Selbstwirksamkeit. Meist gibt es bei den Kindern einen Aha-Moment: ‚Ach, da geht das Geld hin. Cool‘.“ Wuselig wurde es, denn die Schülerinnen und Schüler der Evangelischen Martinsschule mit und ohne Handicap machten den Stationen-Lauf durch das Mobil gerne mit. „Das ist oft so und auch gewollt, damit die Kinder selbständig arbeiten können“, so Ciercierski und Aha-Momente erleben, die sie beim Sternsingen dann weitertragen.
Aussendungsfeiern rund um den Dreikönigstag finden unter anderem am Sonntag, 5. Januar, 11 Uhr, in der katholischen Kirche St. Joseph in Greifswald und um 10.30 Uhr in der Heilgeistkirche in Stralsund statt, mit dem ersten Teil des Dreikönigsspiels der Jungscharkinder.