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Caritas fordert stärkere Einbindung bei der Flüchtlingshilfe

Zivilgesellschaft und insbesondere Wohlfahrtsverbände werden bei der Flüchtlingshilfe laut Caritas von der jetzigen Regierung weniger eingebunden als noch zu Zeiten der Vorgängerregierung.

Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa (Mitte) fordert mehr Einfluss bei der Flüchtlingshilfe
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa (Mitte) fordert mehr Einfluss bei der FlüchtlingshilfeImago / Political-Moments

Nach Einschätzung der Caritas bindet die Ampelkoalition die Wohlfahrtsverbände bei Regelungen zur Flüchtlingspolitik nicht mehr so stark ein wie die Vorgängerregierung. “Da hat sich mit der jetzigen Regierung in der Tat etwas verändert”, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Im Augenblick sei es häufiger so, dass Bund und Länder und vielleicht noch die Kommunen zunächst miteinander verhandelten. Die Zivilgesellschaft, insbesondere die Wohlfahrtsverbände, kämen erst in einem zweiten Schritt dazu.

Nach 2015 hatte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Flüchtlingshelfer und Verbände mehrmals in das Kanzleramt eingeladen, um sich über die Arbeit vor Ort zu informieren.

Caritas “bisschen schockiert”

Welskop-Deffaa führte aus, dass die Verbände derzeit teilweise mit weitgehenden Erwartungen wie Standardabsenkungen konfrontiert würden, die sie dann umsetzen sollten. “Da sind wir schon ein bisschen schockiert”, so die Caritas-Präsidentin. “Ein solches Verhalten entspricht nicht unserem Verständnis von subsidiärer Verantwortung im Sozialstaat.” Langsam scheine sich das jedoch hier und da wieder zu verbessern.