100 Jahre ist es her, dass in München das Deutsche Museum eröffnet wurde. Schon damals wurde groß gefeiert. Dieses Mal kam zum Festakt der Bundespräsident und rief zum Dialog zwischen Wissenschaft und Technik auf.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dazu ermutigt, technologische Innovationen verantwortungsvoll zu fördern und zu nutzen. Dann “haben wir beste Chancen, Klimaschutz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Gerechtigkeit miteinander in Einklang zu bringen”, sagte Steinmeier beim Festakt “100 Jahre Deutsches Museum” am Montag in München. Deutschland könne so auch einen wichtigen Beitrag leisten, dass Menschen in den ärmeren Ländern des Südens wie auch künftige Generationen im eigenen Land selbstbestimmt in Wohlstand und Freiheit leben könnten.
Dafür benötige die Gesellschaft eine aufgeklärte Offenheit für Naturwissenschaften und Technik, jenseits von blinder Fortschrittseuphorie oder lähmender Zukunftsangst, sagte Steinmeier. Dies bedeute mehr naturwissenschaftlich-technische Bildung sowie mehr Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Das Deutsche Museum sei darin ein Vorbild, hob der Bundespräsident hervor. Zugleich rief er dazu auf, ein realistisches Bild von Chancen und Risiken neuer Technologien zu zeichnen sowie wissenschaftliche Kontroversen darüber abzubilden, wie das Überleben der Menschheit auf der Erde gesichert werden könne.
Es gelte, Lust auf Zukunft zu machen. Dazu würden mehr junge Menschen gesucht, die “Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieure oder Handwerkerinnen” werden wollten. Das gehe heute nicht mehr ohne intensiven internationalen Austausch. “Deshalb besorgen uns die Nachrichten aus vielen amerikanischen Universitäten, wo von einschneidenden politischen Restriktionen gegenüber Wissenschaft berichtet wird”, sagte der Bundespräsident. Notwendig seien mehr Menschen, die die Freiheit von Forschung und Lehre schützten und die Zukunft verantwortungsvoll mitgestalten wollten.
Im Mai 1925 wurde in München auf einer Insel in der Isar das Deutsche Museum eröffnet. Begründer war der Münchner Bauingenieur Oskar von Miller (1855-1934). Das Haupthaus bietet derzeit 19 Dauerschauen von Atomphysik bis Robotik. Nicht ganz die Hälfte der insgesamt 45.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche ist derzeit den Angaben zufolge geöffnet, der andere Teil wird saniert und modernisiert.
Jedes Jahr kommen 1,5 Millionen Besucher, so viele wie in kein anderes Museum in Deutschland. Die Sammlung umfasst rund 125.000 Objekte. Für das Wochenende am 10./11. Mai ist ein Jubiläumsprogramm bei freiem Eintritt geplant.