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Bücherhallen Hamburg feiern 125-jähriges Jubiläum

Die Bücherhallen Hamburg feiern im Oktober ihr 125-jähriges Jubiläum. Geplant sind eine Festveranstaltung für geladene Gäste am Mittwoch (2. Oktober, 11 Uhr) in der Zentralbibliothek sowie vom selben Tag an bis 13. Oktober Lesungen, Quiz- und Spiele-Abende, Workshops und „BookTok“-Veranstaltungen für die Öffentlichkeit in den Bücherhallen Altona, Barmbek, Bergedorf, Eidelstedt, Harburg, Wandsbek und in der Zentralbibliothek, wie Bücherhallen und Kulturbehörde am Freitag mitteilten.

Am 2. Oktober 1899 von der Patriotischen Gesellschaft gegründet, sind die Bücherhallen Hamburg mit jährlich mehr als 3,7 Millionen Gästen den Angaben nach heute die publikumsstärkste Kultureinrichtung Hamburgs und zugleich das größte kommunale Bibliothekssystem in Deutschland. Sie stünden „für den Willen einer offenen und freien Gesellschaft, frei zugängliche Informationen zu einer Grundlage unseres Zusammenlebens zu machen“, sagte Kultur- und Mediensenator Carsten Brosda (SPD). Das mache die Bücherhallen „zu einer tragenden Säule unseres demokratischen Gemeinwesens“.

Frauke Untiedt, Bibliotheksdirektorin und Vorstand der Bücherhallen Hamburg, sagte, mit der Gründung der Bücherhallen habe die Patriotische Gesellschaft „den Zugang zu Kultur und Bildung stark demokratisiert. Heute sehen wir die Fortsetzung dieses Ziels bei Themen wie Leseförderung, Medien- und Informationskompetenz.“

Anlässlich des Jubiläums sei eine Neuauflage der Chronik „Hamburgs Bücherhallen. Eine Jahrhundertgeschichte“ geplant, hieß es. Diese werde mit der neuen Publikation „Bücherhallen Hamburg – Fortsetzung folgt …“ um die Geschichte der Bücherhallen in den zurückliegenden 25 Jahren erweitert.

Außerdem würden die Bücherhallen eine von der Historikerin Frauke Steinhäuser erarbeitete Studie zu ihrer Geschichte im Nationalsozialismus vorlegen. Die Ergebnisse würden in einer Kurzfassung veröffentlicht: „Die Bücherhallen im Nationalsozialismus“ stelle Menschen in den Mittelpunkt, die von den 1930er Jahren bis in die Nachkriegszeit bei den Bücherhallen arbeiteten. Die Studie zeige an ihnen exemplarisch auf, wie sich die Bücherhallen in dieser Zeit als Institution verhalten haben, hieß es. Die Veröffentlichung der Broschüre werde von einer Podiumsdiskussion begleitet, die am 8. Oktober (19.30 Uhr) in der Zentralbibliothek stattfinden soll.

Eine „spannende Perspektive für die Zentralbibliothek“ böten die Planungen für das Haus der digitalen Welt. Gemeinsam mit Partnern soll „ein neuer, inspirierender und innovativer Ort entstehen, an dem sich Menschen treffen, diskutieren, miteinander vernetzen und gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft begegnen können – so wie es die Hamburgerinnen und Hamburger in den vergangenen 125 Jahren in den Bücherhallen getan haben und auch weiterhin tun werden“, kündigten Bücherhallen und Kulturbehörde an.