Ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat die Bremische Evangelische Kirche zu einem Ende der Gewalt aufgerufen. Der leitende Theologe Bernd Kuschnerus und Kirchen-Präsidentin Edda Bosse verurteilten zugleich den in der Folge des Konflikts im Nahen Osten wachsenden Antisemitismus. Sie schlossen sich einem Aufruf der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen zu einer Gedenkkundgebung an, die am Montag (7. Oktober) um 17 Uhr auf dem Bremer Marktplatz stattfinden soll.
Bosse und Kuschnerus erinnerten an das Leid, das der Terrorangriff über die Menschen in Israel und in Gaza gebracht hat. Menschen seien getötet, verwundet, vergewaltigt und verschleppt worden. „Ein Jahr voller Tod, Trauer und Angst hat die ganze Welt in Aufruhr versetzt.“ Die Hamas und ihre Verbündeten seien fest entschlossen, alles zu tun, um Israel zu vernichten. Zugleich sei die humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen verheerend. Auch die Zivilbevölkerung im Libanon leide unter den Kämpfen. „Die Spirale der Gewalt muss endlich beendet werden.“
Auch in Deutschland würden jüdische Menschen bedroht und angegriffen, Synagogen und andere jüdische Einrichtungen müssten vor Anschlägen geschützt werden, prangerten sie an. „Es gibt keine Rechtfertigung für Hass auf jüdische Menschen und die Leugnung des Existenzrechts Israels.“
Die Bremische Evangelische Kirche lehne Antisemitismus in jeder Form entschieden ab und sei solidarisch mit den jüdischen Menschen, betonten die leitenden Vertreter. „Wir beten um Frieden im Nahen Osten und darum, dass alle Menschen ohne Angst vor Terror und Krieg sicher und gleichberechtigt leben können.“
Bosse und Kuschnerus wünschten zugleich der jüdischen Gemeinde ein gesegnetes neues Jahr 5785 und einen friedlichen Jom Kippur. Das jüdische Neujahrsfest ist am 4. Oktober zu Ende gegangen, nach jüdischer Zeitrechnung hat damit das Jahr 5785 begonnen. Mitte Oktober feiern die Juden den großen Versöhnungstag, Jom Kippur. Zusammen bilden beide Feste die höchsten Feiertage in der jüdischen Religion.