Brandenburgs Bildungsministerium stellt deutlich mehr Fördermittel für Gedenkstättenfahrten von Schulen bereit. Wegen des gestiegenen Interesses seitens der Schulen werde das Förderbudget für das laufende Jahr auf mehr als eine halbe Million Euro erhöht, teilte das Ministerium am Mittwoch in Potsdam mit. Dies sei mehr als eine Verdreifachung der Fördermittel. Gedenkstättenfahrten seien ein wichtiges Element in der Demokratiebildung. Schülerinnen und Schülern werde damit ein direkter Zugang zur Geschichte an historischen Orten ermöglicht.
Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) betonte, Kinder und Jugendliche müssten heute stärker denn je von demokratischen Werten überzeugt werden. „Demokratiebildung ist kein ‘nice to have’, sondern sie ist unverzichtbar“, erklärte der Minister: „Dazu gehört das Verständnis aus der Geschichte, wie undemokratische und menschenverachtende Systeme unsere Freiheit, unseren sozialen Zusammenhalt und unser friedliches Miteinander bedrohen.“
Die Richtlinie „Schulfahrten zu Gedenkstätten“ fördert den Angaben zufolge die Besuche von Schülerinnen und Schülern in Gedenkstätten in Brandenburg, Berlin und Polen. Schulklassen könnten auf diese Weise KZ-Gedenkstätten, Orte ehemaliger sowjetischer Speziallager oder frühere Haftanstalten politischer Gefangener besuchen. Zweck der Förderung sei die Auseinandersetzung mit der deutschen Diktaturgeschichte und den damit verbundenen Verbrechen. Für 2024 seien zunächst 154.600 Euro Fördermittel vorgesehen gewesen, nun würden insgesamt 504.600 Euro zur Verfügung gestellt.