Angesichts des in Deutschland grassierenden Antisemitismus und im Blick auf Krieg und Terror im Nahen Osten hat der hannoversche Landesbischof Ralf Meister den Jüdinnen und Juden die Solidarität der evangelischen Kirche zugesichert. „Die Kirche steht in großer Solidarität zu den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und zum Staat Israel“, schreibt Meister in einem Brief an die Synagogen-Gemeinden auf dem Gebiet seiner Landeskirche zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Ha-Schana.
Der „explodierende Antisemitismus“ seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und die kriegerischen Handlungen im Nahen Osten bereiteten der Kirche große Sorgen„, betont Meister. “Mögen die Hohen Feiertage Zeit zum Innehalten geben und Verbundenheit fördern, um den Ereignissen, die Israel und die Gemeinschaft jüdischer Menschen bedrohen, standzuhalten.”
Das Neujahrsfest beginnt mit dem Sonnenuntergang am 2. Oktober und endet beim Einbruch der Dunkelheit am 4. Oktober. Nach dem jüdischen Kalender beginnt damit das Jahr 5785. Zehn Tage später feiern die Juden den großen Versöhnungstag, den Jom Kippur. Zusammen bilden beide Feste die höchsten Feiertage in der jüdischen Religion. Die Tage dazwischen werden als Bußtag begangen.
In seinem Schreiben weist Meister auch auf den 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag hin, der vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in Hannover gefeiert wird. Unter dem Motto „mutig – stark – beherzt“ werden dazu mehrere Zehntausend Menschen in der niedersächsischen Landeshauptstadt erwartet. „Ich freue mich sehr darüber, dass die jüdischen Gemeinden Hannovers aktiv und auf vielfältige Weise bei der Gestaltung des Programms mitwirken“, schreibt der Landesbischof.