Schleswig. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat das ehrenamtliche Engagement der Menschen im Norden gewürdigt. "Sie tragen dazu bei, dass die Menschenfreundlichkeit Gottes in Tat und Wort spürbar wird", dankte er insbesondere den Helfern in der Flüchtlingsarbeit. Mehr als 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Behörden, Vereinen und Medien waren der Einladung zum Sommerempfang der Nordkirche in den Schleswiger St. Petri-Dom gefolgt.
Allein in der Nordkirche engagieren sich insgesamt über 80.000 Frauen und Männer ehrenamtlich. In den rund 1.000 evangelischen Kirchengemeinden in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind zudem rund 10.000 ehrenamtliche Frauen und Männer in den Kirchengemeinderäten aktiv.
Veränderungen mitgestalten
Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin) ging auf die Auswirkungen der Flüchtlingskrise ein. "Die weltweite Migration wird unser Land transformieren", sagte der Theologe. Christen könnten diese Veränderungen mitgestalten. Sie seien ermächtigt vom Wort Gottes, "das in unsere Herzen ruft: Fürchtet euch nicht".
Auf die große Hilfsbereitschaft der Schleswig-Holsteiner bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms ging auch Innenminister Stefan Studt (SPD) ein. Für ihn sei die Antwort auf die Frage, worauf sich das Engagement der Menschen gründe, eindeutig: "Es ist die Nächstenliebe, die Menschen dazu bewogen hat, anderen Menschen in Notlagen zu helfen." Mitmenschlichkeit sei kein Alleinstellungsmerkmal des Christentums. Auch Juden, Muslime oder Buddhisten seien angehalten, ihre Mitmenschen zu respektieren, ihnen offen und zugewandt zu begegnen.
Der Präses der Landessynode, Andreas Tietze, ging in seiner Ansprache auf den Brexit ein. Gerade jetzt sei es wichtig, sich als Kirche für die Idee von Europa einzusetzen und für einen neuen Zusammenhalt und eine neue Gemeinschaft einzustehen, sagte er.