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Bestattungen werden meistens aus Erbe des Verstorbenen gedeckt

Wie soll der Abschied von geliebten Menschen gestaltet werden? Und wie viel kostet das? Eine neue Studie hat untersucht, wie viel Geld für Bestattungen im Schnitt ausgegeben wird – und wovon Angehörige sich leiten lassen.

In Deutschland werden Bestattungen laut Studie in den meisten Fällen aus dem Erbe oder der Vorsorge der verstorbenen Person gedeckt. 39 Prozent der Befragten gaben an, dass die Beisetzung eines Angehörigen aus dem Erbe bezahlt wurde, wie aus der am Donnerstag in Köln veröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts rheingold hervorgeht. In 20 Prozent der Fälle hatte die verstorbene Person selbst vorgesorgt. 17 Prozent der Hinterbliebenen teilten sich die Kosten mit anderen Hinterbliebenen. In 25 Prozent der Fälle musste ein einzelner Hinterbliebener die Kosten tragen.

Das Institut untersuchte im Auftrag des Unternehmens “FriedWald” im vergangenen Sommer, wovon sich Angehörige bei der Organisation von Bestattungen leiten lassen und was ihnen diese wert sind. An der Online-Befragung nahmen laut Angaben mehr als 800 Menschen teil, die in den letzten fünf Jahren einen Todesfall im näheren Umfeld erlebt hatten. Außerdem wurden eine Reihe von tiefenpsychologischen zweistündigen Interviews geführt.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab demnach zwischen 4.000 und 8.000 Euro für die Bestattung aus. Auch war die Mehrheit eher kostenunempfindlich. Sie achteten entweder gar nicht auf die Kosten (22 Prozent) oder gaben an, dass die Kosten eine untergeordnete Rolle spielten (39 Prozent).

Die Hinterbliebenen versuchten, “zwischen den emotionalen und finanziellen Aspekten einen äußeren, aber auch einen inneren Kompromiss zu finden”, sagte Psychologe und Studienleiter Sebastian Buggert.

Ausschlaggebend sei dabei vor allem der letzte Wille des Verstorbenen. Bei der Frage, welche Aspekte bei der Entscheidung über die Form der Bestattung ihnen wichtig oder sogar besonders wichtig waren, nannten 89 Prozent “die ausdrücklichen Wünsche des Verstorbenen”. Genauso häufig genannt wurde “der Wunsch, die Erinnerung an den Verstorbenen präsent zu halten”.

In mehr als der Hälfte der Fälle wussten die Angehörigen, wie sie im Sinne des verstorbenen Menschen handeln konnten. Bei 12 Prozent der Befragten hatte die verstorbene Person bereits selbst alles für die Beisetzung festgelegt oder organisiert. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass die verstorbene Person zumindest klare Wünsche zu ihrer Beisetzung geäußert habe.