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Berliner Zeichnerin erhält Horst-Janssen-Stipendium

Die in Berlin geborene Zeichnerin Alice Gericke ist die neue Stipendiatin am Oldenburger Horst-Janssen-Museum. Vom Februar bis zum Oktober könne sie sich intensiv mit dem Werk des Zeichners und Grafikers Horst Janssen auseinandersetzen, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Dafür stehen ihr die grafische Sammlung des Museums sowie der Nachlass und die Bibliothek Janssens zur Verfügung. Für die Zeit des Stipendiums könne sie eine möblierte Wohnung im ehemaligen Haus von Horst Janssens Großeltern beziehen und erhalte monatlich 1.200 Euro.

Die Vergabe-Jury sei überzeugt, dass Gerickes Forschungsansatz, sich mit den Linien in Janssens Werk auseinanderzusetzen, neue Erkenntnisse verspreche, hieß es. Sie selbst arbeite als Zeichnerin bevorzugt mit Grafit oder Tinte und im Scherenschnitt. „Die Triebfeder meiner Arbeit ist die Linie – ihre Räumlichkeit und Ambivalenz“, sagte Gericke. Die Linie in Janssens Selbstporträts scheine ein Eigenleben zu entwickeln. „Ich möchte Janssens Linien erforschen und sie animieren und in Bewegung bringen.“

Alice Gericke wurde 1991 geboren und studierte Zeichnen und Malerei an der Hochschule für Künste Bremen. Ihr Studium schloss sie 2020 mit Auszeichnung ab. Anschließend war sie 2020/2021 Meisterschülerin bei der Bremer Professorin Katrin von Maltzahn. Gericke Werke waren unter anderem bereits in Ausstellungen in Oldenburg, Bremen, Berlin und im Freiburg im Breisgau zu sehen.