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Berliner Caritas warnt vor neuen Süchten – und bietet Lösungen

Internet, Glücks- und Computerspiele: viele Menschen geraten in das Netz neuer Süchte. Das Caritas-Zentrum für Verhaltenssucht in Berlin bietet dazu umfassende Hilfe an.

Die Caritas in Berlin sieht neue Süchte auf dem Vormarsch. “Allein im Bereich der Internetnutzungsstörungen im Zusammenhang mit Gaming, Streaming, Social Media, Pornografie und Online-Shopping haben die darauf spezialisierten Caritasprojekte in den letzten fünf Jahren eine Zunahme von 44 Prozent an Ratsuchenden verzeichnet”, teilte die Caritas in Berlin am Donnerstag mit.

Deshalb hat die Caritas ihre Angebote zur Suchtbekämpfung in der Hauptstadt unter dem Dach eines Zentrums für Verhaltenssucht gebündelt. Dort findet man das Café Beispiellos (Beratung und Nachsorge bei Glückspielsucht), Lost in Space (Beratung und Nachsorge bei Computerspiel- und Internetsucht), Café Beispiellos mobil und Lost in Space mobil (Frühintervention bei exzessivem Glücksspiel- und Mediennutzungsverhalten) und DIGITAL – voll normal?! (Prävention und Medienkompetenz).

Die Berliner Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) unterstreicht die Bedeutung unterstützender Angebote: “Mir ist es ein Anliegen, Suchtentwicklungen möglichst frühzeitig entgegenzuwirken oder bereits erkrankte Menschen gut auf ihrem Weg der Krankheitsbewältigung zu begleiten.” Daher fördere das Land die Spezialangebote des Caritasverbandes zu Verhaltenssüchten.

Bereits 1987 hatte die Caritas in Berlin die erste Beratungsstelle für Glücksspielsüchtige in Deutschland eröffnet. Das heutige Zentrum für Verhaltenssucht baut nach eigenen Angaben auf dieser Pionierarbeit auf, indem es auf den drei Säulen Prävention, Frühintervention und Beratung steht. Aus der Caritasberatung selbst wurden bereits 22 Selbsthilfegruppen zu Verhaltenssüchten gegründet.