Artikel teilen:

Bericht: Rechtsruck von Balkanstaaten erschwert EU-Beitritt

Zunehmender Rassismus, Frauenfeindlichkeit und rechtsextreme Töne in der Politik: All das erschwert laut einer Analyse des Portals “Balkan Insight” (Samstag) derzeit den Weg Südosteuropas in die EU. Darüber hinaus warnen Experten vor wachsenden Anfeindungen gegenüber Minderheiten in der Region, darunter sexuelle Minderheiten und Roma.

Eine große Rolle spielen dem Bericht nach selbst 28 Jahre nach Ende des Bosnienkriegs mit Massakern an muslimischen Bosniaken immer noch ethnische und religiöse Unterschiede. Diese lieferten “Stoff für hasserfüllte Narrative”. In den vergangenen Jahren kämen die hetzerischen Aussagen zusehends auch von Politikern der Mitte. Sorge bereitet außerdem die “pro-russische Gesinnung” in einigen Balkan-Staaten: Weit verbreitet sei die Zustimmung für die Moskauer Regierung etwa in Serbien.

Der Trend steht laut Beobachtern im Gegensatz zu den liberalen Werten der EU. Zahlreiche südosteuropäische Länder streben einen EU-Beitritt bis 2030 an – ein Prozess, der zuletzt größtenteils zum Erliegen kam. Nichtsdestotrotz sieht der serbische Politologe Nikola Burazer gute Chancen für die Länder. Nun liege es aber an den Westbalkan-Staaten, zu beweisen, dass sie willens und imstande sind, an ihrem EU-Integrationsprozess zu arbeiten, sagte er am Samstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Tür in die Gemeinschaft stehe jedenfalls offen.