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Beauftragte verurteilt Vandalismus an orangefarbener Bank

Nach einem Fall von Vandalismus an einer orangefarbenen Bank in Osnabrück hat die dortige Gleichstellungsbeauftragte Patricia Heller die Tat verurteilt. „Diese Aktion muss klar als antifeministische Tat eingeordnet werden – mit dem Ziel, das Recht von Frauen und Mädchen auf ein gewaltfreies Leben an sich infrage zu stellen“, sagte Heller am Montag. Sie machte zugleich darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen in Deutschland zunehme, und rief zur Verteidigung des körperlichen Selbstbestimmungsrechts von Frauen auf. Die Farbe Orange gilt als Symbol gegen Gewalt an Frauen.

Unbekannte hatten nach Angaben der Stadt an einer der orangefarbenen Bänke mit dem Slogan „Hier ist kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ das Wort „kein“ abgekratzt. So werde die Aufschrift nun zu einem aktiven Aufruf zur Gewalt an Frauen, hieß es. Die Plakette werde schnellstmöglich ausgetauscht, kündigte die Gleichstellungsbeauftragte an.

Eine solche Aktion dürfe nicht als lustiger Streich oder Scherz abgetan werden, betonte Heller: Sie stelle vielmehr ein Menschenrecht infrage: „Es ist beschämend, dass dies im Jahre 2024 überhaupt noch verhandelt werden muss.“ Die Gesellschaft müsse sensibler werden für geschlechtsspezifische Gewalt. „Es beginnt bei sexistischen Witzen, bei Ausgrenzung und Anfeindungen.“

In Deutschland entwickelten sich insgesamt immer mehr „rechte und somit antifeministischen Tendenzen“, sagte Heller. Das Bundeskriminalamt weise steigende Zahlen zu häuslicher Gewalt aus. Im Durchschnitt werde jeden Tag eine Frau ermordet, nur weil sie eine Frau sei. Ein Gewalthilfegesetz könne Schutzlücken schließen. Doch ebenso wie die Diskussion um den Paragrafen 218 zum Schwangerschaftsabbruch werde dieses Thema für den aktuellen Bundestagswahlkampf instrumentalisiert, kritisierte die Expertin.