Die Christen feiern weltweit Auferstehung, da stirbt der Papst. Wie Vertreter aus Kirche und Politik im Freistaat die Todesnachricht aus Rom aufgenommen haben.
Der Tod von Papst Franziskus am Morgen des Ostermontags hat auch in Bayern große Anteilnahme ausgelöst. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert Reaktionen in Zitaten:
“Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen. (…) Trotz Krankheit war er bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben. (…) Der Glaube gibt Orientierung und Halt gerade in einer Welt in Aufruhr. Für Verlässlichkeit und Kraft stand auch der Heilige Vater. Ich bin froh, glauben zu können. Zweimal durfte ich selbst zu Papst Franziskus zur Audienz in Rom. Es waren immer große und bewegende Momente – mal ernsthaft, mal heiter und immer sehr freundlich. Der Papst kannte und mochte auch Bayern sehr.”
“Als erster Papst aus Lateinamerika gab er dem globalen Süden eine Stimme in der Weltkirche. Seine Begeisterung für die Botschaft des Evangeliums war für jeden spürbar, der ihn sehen und erleben durfte. Meine Besuche im Vatikan werde ich immer in dankbarer Erinnerung behalten, die Begegnungen mit Papst Franziskus habe ich als einmaliges Geschenk und große Bereicherung empfunden. Seine Demut, Barmherzigkeit und sein Engagement für die Ärmsten haben mich tief bewegt.”
“Seine Ideen, seine klare Sicht der Dinge und seine herzliche Offenheit werden nicht nur mir fehlen. So wie viele Menschen, die ihm begegnet sind, war auch ich immer wieder neu davon berührt, dass er ganz da war, ganz im Augenblick der Begegnung sein konnte, zugewandt, aufmerksam, wertschätzend. Das ist eine besondere Gabe, durch die er viel Positives bewirken konnte – auch in den letzten Wochen seiner eigenen schweren Erkrankung war es ihm wichtig, für die Menschen da zu sein und die Hoffnung des Auferstandenen zu verkünden.”
“Papst Franziskus geht in die Geschichte der Welt ein. Er lebte aus dem tiefen Glauben an die Liebe Gottes. Darum setzte er sich immer für Gerechtigkeit in allen Teilen der Erde und Hoffnung für die Zukunft ein. Die katholische Weltkirche und die ganze Welt wird ihn sehr vermissen.”
“Franziskus machte nicht nur durch zeichenhafte Handlungen wie den Besuch von Flüchtlingslagern, der Fußwaschung an Strafgefangenen oder dem Segensgebet auf dem menschenleeren Petersplatz am Beginn der Corona-Pandemie klar: die Kirche müsse für die Armen und Schwachen, für die Bewahrung der Schöpfung, für globale Solidarität und vor allem für Barmherzigkeit einstehen. Er rückte die kirchliche Soziallehre in das Zentrum der kirchlichen Praxis und Theologie und entwickelte diese durch seine Enzykliken in epochaler Weise weiter.”
“Franziskus brach klerikale Trotzburgen auf, er prangerte Mauschelei und Karrierismus permanent an. Dienen statt kommandieren war sein Motto. Und das verlangte er auch von allen, die in der Kirche arbeiten. Dabei ließ er sich weder ausbremsen noch bevormunden. Vieles erfolgte am Protokoll vorbei. Wohlfeil abgewogen, nach allen Seiten hin auf ‘Eventualitäten’ abgeklopft – das war seine Sache nicht. Dass dann auch Fehler passierten, wen wundert’s? Frauen brachte er in hohe Positionen, auch wenn er in der Weihefrage ganz traditionell blieb und den überfälligen Schritt nicht wagte.”