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Barlach, Kollwitz und Calmeyer – Ausstellungen 2024 in Osnabrück

Das Museumsquartier Osnabrück hat 2024 zwei hochkarätige Kunstausstellungen im Programm. Im Mittelpunkt stehen die polnisch-jüdische Malerin Felka Platek , die Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz und der deutsche Bildhauer und Zeichner Ernst Barlach sagte die Sprecherin des Museumsquartiers, Claudia Drecksträter, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zudem wird am 5. Mai „Die Villa _ Forum Erinnerungskultur und Zeitgeschichte“ eröffnet. Sie beleuchtet das Leben des als „Juden-Retter“ bekannt gewordenen Hans Calmeyer (1903-1972).

Der Osnabrücker Rechtsanwalt bewahrte als leitender Mitarbeiter der deutschen Besatzungsbehörde in Den Haag ab 1941 mindestens 3.000 Juden vor der Deportation in die Konzentrationslager. Zudem beleuchtet die Villa den Widerstand im Dritten Reich und ist zugleich ein Lernort für Demokratie für Schülerinnen und Schüler.

Das Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück widmet sich dem Leben und Werk der in Warschau geborenen Felka Platek (1899-1904). Unter dem Titel „Felka Platek – Eine Künstlerin im Exil“ sind vom 25. Februar an bis zum Jahresende Gemälde und Grafiken aus allen Schaffensperioden der Ehefrau des in Osnabrück geborenen jüdischen Malers Felix Nussbaum (1904-1944) zu sehen. Die Ausstellung sei zugleich „ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes und die Bedeutung der Kunst in schweren Zeiten“.

Platek begann nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin ihre künstlerische Ausbildung.1924 lernte sie Nussbaum kennen. Ende 1932 zog das Paar nach Italien. 1935 emigrierten beide nach Belgien. Ab März 1943 lebten sie in einem Versteck in Brüssel. Am 20. Juni 1944 verhafteten die Nationalsozialisten Felka Platek und Felix Nussbaum, deportierten sie nach Auschwitz und ermordeten sie. Mit 26 Gemälden besitzt das Museumsquartier Osnabrück die weltweit größte Sammlung der Künstlerin.

Das Kulturgeschichtliche Museum zeigt ausgewählte Arbeiten von Käthe Kollwitz (1867-1945) und Ernst Barlach (1870-1938), die vor dem Hintergrund des Leidens und Sterbens im Ersten Weltkrieg entstanden sind. Die Ausstellung ist vom 23. Juni bis 20. Oktober unter dem Titel „Barlach, Kollwitz – Nie wieder Krieg“ zu sehen.