Eine unbemannte Drohne wird ab sofort die medizinischen Labortransporte zwischen den Asklepios Kliniken in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) und Selent (Kreis Plön) übernehmen. „Damit geht bundesweit der erste Drohnenflug zwischen Kliniken in den Regelbetrieb“, sagte der Geschäftsführer der Asklepios Kliniken Hamburg, Daniel Amrein, am Montag bei der Vorstellung des Projekts in Bad Oldesloe. Die auf Psychiatrie ausgerichtete Blomenburg Klinik in Selent schickt regelmäßig Proben, vornehmlich Blutproben, in die Klinik Bad Oldesloe, die über ein modernes Labor verfügt.
Für die beiden Kliniken sei die rein elektrisch und größtenteils autonom fliegende Drohne ein großer technischer Fortschritt, erklärte Amrein. Bislang war ein Kurierfahrzeug auf der 70 Kilometer langen Strecke mindestens eine Stunde unterwegs. Die 18 Kilogramm leichte Drohne schafft die per Luftlinie 60 Kilometer lange Strecke in 30 Minuten und kann dank einer Docking-Station direkt am Fenster des Labors landen. So verkürzt sich auch die Zeit der Be- und Entladung durch die drei Meter breite Drohne, die bis zu vier Kilogramm schwere Laborproben transportieren kann.
„Laborergebnisse liegen so rund eine Stunde früher vor. Entsprechend schneller können wir auch Diagnostikschritte beim Patienten einleiten“, so Amrein. Darüber hinaus verringere sich mit dem Einsatz der Drohne der ökologische Fußabdruck.
Amrein geht davon aus, dass die Transport-Drohne sich im Klinikwesen weiter durchsetzen wird. „Eine stärkere Vernetzung der Häuser treibt das Krankenhauswesen schon lange um, gerade im ländlichen Raum.“
Zunächst soll die grün-weiße Drohne, deren Form einer Schwalbe ähnelt, einmal am Tag zwischen Selent und Bad Oldesloe fliegen. Je nach Bedarf kann ihr Einsatz auf maximal 15 Mal täglich aufgestockt werden. Bei optimalen Bedingungen hat sie eine Reichweite von 120 Kilometern und fliegt rund 110 Kilometer pro Stunde. Regen und Windböen bis zu 60 Stundenkilometer machten der Drohne nichts aus, erklärte Herbert Weirather vom Schweizer Drohnenbetreiber Jedsy. Schwieriger werde es jedoch bei Schnee, Eisregen und Gewitter.