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Ausstellung zu verbotenen Liebesbeziehungen in der NS-Zeit

Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern in der NS-Zeit stehen im Mittelpunkt einer Wanderausstellung, die das Bremer Krankenhaus-Museum vom kommenden Sonntag (23. März) an zeigt. Die Dokumentation unter dem Titel „Trotzdem da!“ informiert den Angaben zufolge bis zum 25. Mai in der Hansestadt und erhellt ein lange verschwiegenes Kapitel der Geschichte. Nach Bremen soll die Ausstellung in diesem Jahr noch in Köln, Hamburg-Neuengamme und Berlin zu sehen sein.

Während der Zeit des Nationalsozialismus seien freundschaftliche und intime Kontakte zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern unerwünscht gewesen, zum Teil streng verboten, hieß es. „Doch sie sind trotzdem da – die Kinder, die aus solchen Beziehungen hervorgegangen sind. Ihre Geschichte wurde lange tabuisiert.“

„Deshalb ist diese aktuelle Ausstellung, die in der Gedenkstätte Lager Sandbostel entstanden ist und nun erstmals in Bremen gezeigt wird, ihren Lebensgeschichten gewidmet“, teilte das Museum mit. Die Schau ist den Angaben zufolge das Ergebnis eines Forschungsprojektes, das mit Bundesgeldern gefördert wurde.

So konnten mehr als 20 Kinder aus verbotenen Beziehungen aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden ausfindig gemacht werden. Auf der Website www.trotzdemda.de werden die Inhalte der Dokumentation mit Biografien, dem historischen Hintergrund und Informationen zum Projekt dokumentiert.

Diskriminierung, Scham und mangelndes Wissen über die eigene Herkunft führten dazu, dass nur wenige der Kinder mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit traten. Zu denjenigen, die sich äußern, gehören Gerd A. Meyer aus Radbruch bei Lüneburg und Friedrich Buhlrich aus Bremen. „Der gesellschaftliche Druck war groß, meine Mutter hat das lange verdrängt, das war wie eingekapselt“, sagte Meyer dem Evangelischen Pressedienst (epd).