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“Virtual Jerusalem”: Tübinger Exponate im Bibelhaus Frankfurt

Im Bibelhaus Erlebnismuseum (BIMU) in Frankfurt am Main können Besucherinnen und Besucher anhand von Exponaten der Universität Tübingen den Münzhandel im Jerusalemer Tempel zur Zeit Jesu kennenlernen. Die am Dienstag eröffnete Sonderausstellung „Virtual Jerusalem – Münzen im Jerusalemer Tempel vor 2000 Jahren in virtual reality“ ermöglicht Museumsgästen bis zum 30. November, den Tempel virtuell zu erkunden. Bis zum 15. September sind außerdem Original-Münzen aus biblischer Zeit zu sehen.

Mittels einer Virtual Reality-Brille (VR) auf dem Kopf und Joysticks in den Händen können sich die Museumsgäste im Jerusalemer Tempel des Herodes bewegen. Sie können mit digitalen Personen, sogenannten Avataren, in Kontakt treten, digitale Versionen der antiken Münzen in die Hand nehmen und so den Umgang mit Geld im Tempel kennenlernen.

Die Original-Münzen, wie auch die VR-Animationen des Tempels, stammen von der Eberhard Karls Universität Tübingen. Beides zusammen sei „quasi eine Wanderausstellung“, sagte Jakob Trugenberger von der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Tübingen. Von der Idee bis zur ersten öffentlichen Schau im Museum der Universität Tübingen habe es etwa sechs Monate gedauert, ergänzte Lukas Dreiling, der die Animation des Tempels programmiert hat.

Die Interaktionen, die in der virtuellen Version des Tempels möglich sind, sollen die tatsächlichen Funktionen der Münzen so realitätsgetreu wie möglich einfangen. So können Besucher die Tempelsteuer ausschließlich mit einer digitalen Version des tyrischen Schekel bezahlen. „Der Alltag wurde eher mit bronzenem Kleingeld bestritten. Auch Einheimische mussten ihr Geld also erst wechseln“, so Trugenberger.

Das Bibelhaus Erlebnismuseum besteht seit 2003. Es wird getragen vom gemeinnützigen Verein „Frankfurter Bibelgesellschaft e.V.“. Es hat zum Ziel, die Überlieferung, die Lebenswelt und die aktuelle Bedeutung der Bibel an Menschen verschiedenster Herkunft und Religionszugehörigkeit zu vermitteln. Jährlich besuchen etwa 20.000 Menschen und rund 1.000 Gruppen das BIMU. (1883/20.08.2024)