Die Berliner Akademie der Künste (AdK) zeigt von 6. September an eine Ausstellung über „Kinder im Exil“. Die in der Werkstatt Exilmuseum in der Fasanenstraße präsentierte Schau richte den Blick auf die Flucht- und Exilerfahrungen der Kinder von Künstlerinnen und Künstlern wie Walter Benjamin, Bertolt Brecht und Helene Weigel, Anna Seghers, Alfred Kerr oder George Grosz, teilte die Akademie am Mittwoch in Berlin mit.
Erzählt werde die Geschichte der Kinder in neun Kapiteln anhand der Exilländer Tschechoslowakei, Schweiz, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Palästina, Sowjetunion, USA und Mexiko. Zu sehen seien Faksimiles von Fotos, Briefen und Werkmanuskripten aus dem Akademie-Archiv, insbesondere aus Nachlässen von Künstlerinnen und Künstlern, die vor dem NS-Regime ins Ausland flohen.
Die Kinder hätten zusammen mit ihren Eltern ab 1933 ins Exil gehen müssen, heißt es: „Sie waren gezwungen, geliebte Menschen ohne Abschied zurückzulassen, hatten Sehnsucht nach einem Haustier oder Spielzeug, erlebten Unsicherheit und Angst.“ Die Herausforderungen in der Fremde, wie das Schließen neuer Freundschaften oder das Erlernen anderer Sprachen, glichen denen Hunderttausender Kinder, die heute auf der Flucht sind.
Die Ausstellung wurde den Angaben zufolge 2016 vom Vermittlungsprogramm Kunstwelten und dem Archiv der Akademie der Künste konzipiert. Sie war davor unter anderem in Ueckermünde, Linz, Ludwigshafen, Schwerin und im Berliner Abgeordnetenhaus zu sehen. In der Werkstatt Exilmuseum macht sie bis zum 1. November Station.