Sie gelten als eine der ambitioniertesten Rettungsaktionen während der Nazi-Herrschaft: Die Transporte meist jüdischer Kinder nach Großbritannien. Zum 85. Jahrestag widmet der Bundestag ihnen eine Ausstellung.
Eine Ausstellung über die Kindertransporte überwiegend jüdischer Kinder nach Großbritannien in der NS-Zeit ist in den kommenden Wochen im Bundestag zu sehen. Die Schau “I said, ‘Auf Wiedersehen'” wolle Besuchern eindrücklich die Erlebnisse der Kinder und ihrer Familien nahebringen, erklärte Kuratorin Ruth Ur am Dienstag in Berlin. Etwa 10.000 Kinder wurden nach den Novemberpogromen 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor dem nationalsozialistischen Regime gerettet. Die Ausstellung ist Besucherinnen und Besuchern ab Mittwoch im zum Bundestag gehörenden Paul-Löbe-Haus zugänglich und geht bis zum 23. Februar.
Gezeigt werden auf großen Tafeln Briefe, Fotos und Reisedokumente. Sie erzählen die Geschichten von fünf Familien, die im Zuge der vor 85 Jahren gestarteten Kindertransporte entzweit wurden. Thematisiert werden Zusammenhalt und Solidarität unter der nationalsozialistischen Herrschaft als auch schmerzliche Trennungen. “Falls Du lange keine Nachricht bekommen solltest, brauchst Du Dich nicht zu ängstigen”, wird auf einer Tafel etwa aus dem Brief eines Vaters an seine kleine Tochter zitiert.