Eine temporäre Open-Air-Ausstellung in der Kommandantenstraße in Berlin-Kreuzberg erinnert vom 11. bis 22. September an das Berliner jüdische Theaterleben vor und während der Nazi-Zeit. Dokumentiert werden etwa die Anfänge auf kleinen Bühnen im Scheunenviertel im 19. Jahrhundert und das erfolgreiche jiddische Theater der Gebrüder Herrnfeld an der Kommandantenstraße. Die Schau wolle jüdische Künstlerinnen und Künstler sowie verschwundene Spielorte dem Vergessen entreißen, erklärten die Initiatoren um den früheren Technischen Direktor der Berliner Staatsoper, Klaus Wichmann, am Donnerstag in Berlin.
Im Zentrum stehe das Theater des Jüdischen Kulturbundes, in dem jüdische Künstlerinnen und Künstler noch bis 1941 vor Jüdinnen und Juden auftreten konnten. Eröffnet am 1. Oktober 1933 in der Charlottenstraße 90-92 in Berlin-Mitte, habe der Jüdische Kulturbund dafür ab 1935 das frühere jiddische Theater „Berliner Ressource“ der Brüder Herrnfeld in der Kommandantenstraße 57 genutzt. Auf Befehl der Gestapo wurde dieses Theater am 11. September 1941 dann auch geschlossen.