BERLIN – Christen aller Konfessionen haben die Kirchen zum Einsatz gegen eine Spaltung der Gesellschaft aufgerufen. „Wir alle spüren, dass wir an einem entscheidenden Wendepunkt der Geschichte stehen, bei dem es darauf ankommt, dass der gesellschaftliche Wandel nicht von denen gestaltet wird, die mit Angstmache oder Hetze ihre Macht ausbauen und das Land spalten wollen“, sagte der Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, im Berliner Dom. Anlass war der zentrale Gottesdienst zur weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen.
Die Kirchen hätten den Auftrag, die „unverbrüchlich gegebene Einheit wieder sichtbarer werden zu lassen“, sagte Wiesemann in seiner Predigt. Er verwies darauf, dass es maßgeblich Christen gewesen seien, „die nach dem Krieg eine soziale Antwort auf den Kapitalismus entwickelten, die mit ihren Kerzen das diktatorische System der DDR zu Fall gebracht haben, die sich engagiert haben für die Versöhnung in Europa und für die grundlegenden Werte, auf die unsere Demokratie aufbaut“. Nach dem Gottesdienst wurde der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Augoustinos, für sein ökumenisches Lebenswerk geehrt (siehe Seite 4).
Die seit mehr als 100 Jahren bestehende Gebetswoche wurde in diesem Jahr vom 18. bis 25. Januar von Christen aller Konfessionen begangen. In Deutschland wird sie von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) getragen. epd
Artikel teilen: